Schwerpunkt KI: Aktionsplan der Bundesregierung für autonomes Fahren

Mit der Agenda "Forschung für autonomes Fahren" wollen drei Ministerien Maßnahmen für Roboterautos stärker bündeln und Künstliche Intelligenz nach vorn rücken.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 60 Kommentare lesen
Autonomes Fahren

(Bild: dpa, Daniel Naupold/Archiv)

Lesezeit: 3 Min.

Die Bundesregierung hat sich vorgenommen, die Arbeit an der Mobilität der Zukunft zu intensivieren. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) sowie das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) haben dazu am Freitag einen Aktionsplan "Forschung für autonomes Fahren" verabschiedet. Ziel ist es, einschlägige Förderschwerpunkte und -leitlinien zu bündeln.

Um Roboterautos auf die Straße zu bringen, ist es laut der Exekutive entscheidend, eine "besonders zuverlässige und sichere Elektronik" zu entwickeln. Nur eine vertrauenswürdige technische Basis ermögliche neue Mobilitätsangebote, die von den Bürgern "angenommen werden und ihnen nützen". Zugleich gelte es, den Automobilstandort Deutschland für die Zukunft wettbewerbsfähig zu machen. Dafür müssten "bestehende Stärken im Fahrzeugbau mit einem Ausbau der Kompetenzen bei digitalen Technologien kombiniert werden".

In diesem Sinne wollen die beteiligten Ressorts mit der neuen Agenda, die Teil der Hightech-Strategie 2025 der Bundesregierung ist, ihre Forschungsmaßnahmen zum autonomen Fahren ab sofort noch besser bündeln. Es gehe darum, "die technologische Souveränität Deutschlands in diesem Schlüsselbereich der Innovationskette zu stärken und so die Rolle der deutschen Automobilbranche als Leitanbieter des autonomen Fahrens zu sichern". Selbstfahrende Autos böten "vielfältige Chancen", die von einem "Plus an Sicherheit und Effizienz im Straßenverkehr bis hin zu Konzepten für eine emissionsfreie, intelligente und innovative Mobilität" reichten. Diese Potenziale will die Exekutive im Interesse von "mehr Wachstum und Wohlstand" nutzen.

Auf Risiken des autonomen Fahrens wie etwa Haftungs- und Ethikprobleme ging die Regierung bei der Präsentation des Plans nicht ein. Forschungsstaatssekretär Christian Luft betonte aber, das Roboterautos "Mobilität, Sicherheit und Datenschutz vereinen" müssten. Noch fehlten dazu verlässliche Technologien, die mit der Initiative vor allem in den Bereichen Sensorik, Elektronik, Künstliche Intelligenz (KI) und Big Data vorangetrieben werden sollten.

Das BMBF habe seit 2015 rund 150 Millionen Euro in das autonome Fahren investiert. Nun wolle man gemeinsam "auf das Erreichte aufbauen und bisher noch ungenutzte Potenziale ausschöpfen" für sicheres autonomes Fahren "Made in Germany".

Auch Wirtschaftsstaatssekretär Ulrich Nussbaum unterstrich, dass das Haus von Peter Altmaier (CDU) in dem Bereich bereits sechs Großprojekte mit einem Volumen von rund 200 Millionen Euro fördere. Künftig werde man den Schwerpunkt aber auf KI für das autonome Fahren legen. Auf "neue Möglichkeiten für den ÖPNV und die Anbindung ländlicher Gebiete und ein Plus für mehr Verkehrssicherheit und Klimaschutz" durch selbstfahrende Autos stellte Guido Beermann ab, Staatssekretär im BMVI. Der neue Plan ergänze hier die bereits bestehende Regierungsstrategie für automatisiertes und vernetztes Fahren von 2015.

Konkret mit Maßnahmen ausgestalten wollen die beteiligten Ministerien den Plan "in den nächsten Monaten" und zugleich "den intensiven Austausch mit weiteren Akteuren aus Wissenschaft und Wirtschaft suchen". In diesem Rahmen soll "eine breite Wissensbasis" für die programmatische und passgenaue Förderung für einen "ständigen Abgleich der einzelnen Aktivitäten" erwachsen. (bme)