Display-Panels: 4K und 144 Hertz mit über einer Million Helligkeitszonen

Innolux entwickelt neue Display-Panels mit IPS-Technik, die für Gaming-Monitore im High-End-Bereich interessant werden.

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CES

(Bild: dpa, Michael Nelson)

Lesezeit: 3 Min.
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Der Panel-Hersteller Innolux hat auf seiner internen Roadmap neue Display-Varianten stehen, die unter anderem mit einer 4K-Auflösung, einer Darstellung von bis zu 144 Hertz und einer Vielzahl an Helligkeitszonen erscheinen sollen. Sie setzen laut den Informationen von tftcentral.co.uk allesamt auf den Azimuthal Anchoring Switch, kurz AAS – dahinter verbirgt sich nichts anderes als IPS-Technik, wie LG sie nennt. Die Zielgruppe sind PC-Spieler, die High-End-Monitore kaufen.

Ein 31,5 Zoll großes Panel mit dem Produktcode M315DCM-E70 stellt 3840 × 2160 Pixel dar (4K, Ultra HD) und kann bis zu 144 Bilder pro Sekunde ausgeben. Die Besonderheit liegt in der Beleuchtung, die in über eine Million Helligkeitszonen aufgeteilt werden soll. Zum Vergleich: Bisherige Monitore nutzen Panels mit bestenfalls einigen Hundert Zonen. Angekündigte Modelle mit Mini-LED-Beleuchtung dringen in den niedrigen 1000er-Bereich vor. Je mehr Zonen vorhanden sind, desto geringer fallen Ghosting- und Bleeding-Effekte auf, zum Beispiel wenn sich die Maus vor einem dunklen Hintergrund bewegt.

Welche Technik sich hinter der sogenannten Megazone befindet, ist nicht gesichert. Die Daten sprechen jedoch für ein zweites Flüssigkristall-Panel hinter dem bildgebenden Display, wie es auch BOE einsetzt: Ein Schwarzweiß-Display dient als Lichtventil und lässt das Licht der flächigen Hintergrundbeleuchtung in Abhängigkeit vom Bildinhalt passieren. An dunklen Bildstellen schirmt es das Licht ab, an hellen Stellen öffnet es seine Pixel und lässt das Licht zum bildgebenden Display durch. Das Resultat entspricht einem Direct-LED-Backlight mit sehr vielen Zonen – hier die genannten eine Million. Die durchschnittliche Helligkeit liegt bei bis zu 600 cd/m², kurzfristig sind Spitzenwerte von 1000 cd/m² möglich. Entsprechend zielt Innolux auf eine Zertifizierung nach VESAs DisplayHDR 1000 ab.

Die Webseite tftcentral.co.uk geht davon aus, dass es sich bei den 144 Hertz um einen Overclocking-Modus handelt und Innolux nativ 120 Hertz vorsieht. Bei einer Darstellung in 8 Bit ist das ohnehin die maximale Bildwiederholrate, die der DisplayPort 1.4 ohne Komprimierung zulässt. Das Panel kann 1,07 Milliarden Farben mittels 8 Bit plus Framerate Control (FRC) ausgeben.

Zwei weitere Panels mit einer Diagonale von 31,5 Zoll stellen ebenfalls 4K beziehungsweise Ultra HD und bis zu 144 Hertz dar, setzen aber auf andere Beleuchtungen. Eines nutzt Mini-LEDs für 10.000 Helligkeitszonen. Mit 600 bis 1000 cd/m² und 8 Bit plus FRC fallen die Spezifikationen ähnlich zum oben angeführten Panel aus. Die dritte Variante beschränkt Innolux ohne eine nennenswerte HDR-Unterstützung auf 300 cd/m² mittels Edge-LED. Alle drei Ausführungen sollen niedrigere Reaktionszeiten erreichen als frühere Generationen. Die Rede ist von 5 bis 7 Millisekunden statt 14 – jeweils ohne Overdrive.

Innolux selbst stellt ausschließlich die Panels her, welche Monitor-Anbieter kaufen können, um ihre Geräte zu bauen. Die drei neuen Entwicklungen gehören mit ihren Spezifikationen der Oberklasse an. Erste Monitore mit den neuen Panels erreichen den Markt wahrscheinlich nicht vor 2020.

(mma)