Gesundheits-Apps: Beliebtheit steigt, Datenschutzsorgen bleiben

Zur Gesundheitsförderung zeichnen immer mehr Deutsche ihre Gesundheitsdaten auf, obwohl sie zu 59 Prozent Datenschutzbedenken haben, sagt eine Umfrage.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 23 Kommentare lesen
Digitalisierung in der Medizin

(Bild: dpa, Hendrik Schmidt)

Lesezeit: 2 Min.

Fitnessarmbänder und Gesundheits-Apps werden nach Angaben einer von der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) in Auftrag gegebenen Umfrage immer beliebter. Die vom Sozialforschungsinstitut Forsa durchgeführte Umfrage hat ergeben, dass dabei mit 59 Prozent mehr als die Hälfte der Befragten Datenschutzbedenken hat. 32 Prozent der Umfrageteilnehmer zwischen 18 und 50 Jahren benutzen nach eigenen Angaben Fitness-Armbänder oder Apps zum Aufzeichnen von Gesundheitsdaten. 2015 hatten in einer Befragung noch 14 Prozent angegeben, solche digitalen Angebote in Anspruch zu nehmen.

KKH-Vorstandschef Wolfgang Matz sagte, dass die Datenschutzbedenken der Befragten nicht unbegründet seien. Große Konzerne verfügten über umfangreiche, nicht kontrollierbare gesundheitsbezogene Datensammlungen. Es sei wichtig, die sensiblen Gesundheitsdaten vor Unternehmen zu schützen, die solche Daten für ihre gewinnorientierten Interessen nutzen könnten.

Laut Umfrage tracken 94 Prozent der Befragten hauptsächlich ihre Bewegung wie beispielsweise die Schrittzahlen. Daten zum Puls zeichnen etwa 47 Prozent auf, den Schlaf tracken 36 Prozent. Als Grund für die Aufzeichnung nennen 72 Prozent der Umfrageteilnehmer die eigene Kontrolle. Eine gesündere Lebensweise versprechen sich dadurch 51 Prozent, 47 Prozent würden dies lediglich "aus Spaß" tun. Das Gesundheits-Tracking auf Empfehlung eines Arztes nannten vier Prozent als Grund.

Für die Erhebung befragte Forsa vom 24. Mai bis 3. Juni 2019 deutschsprachige Personen im Alter von 18 bis 50 Jahren. Nach Plänen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sollen Patienten bestimmte Gesundheits-Apps künftig von der Kasse bezahlt bekommen – sofern ihr Arzt ihnen das verschreibt. Dabei geht es um Anwendungen, die beim regelmäßigen Einnehmen von Medikamenten helfen, digitale Diabetiker-Tagebücher oder Apps bei Bluthochdruck. (olb)