Apple-Mitbegründer: "Löscht Facebook!"

Steve Wozniak findet, dass mehr Menschen dem sozialen Netzwerk fernbleiben sollten – aus Datenschutzgründen. Er ist selbst seit über einem Jahr nicht dabei.

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Steve Wozniak

Wozniak gründete Apple zusammen mit Steve Jobs und Ron Wayne.

(Bild: dpa, John G. Mabanglo/EPA File)

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Apple-Mitbegründer Stephen "Woz" Wozniak hat vor den Datenschutzproblemen im Zusammenhang mit Facebook gewarnt. In einem Interview empfahl er Nutzern, die Facebook-Anwendung zu löschen, wenn dies möglich sei. "Es gibt viele verschiedene Leute und für manche sind die Vorteile von Facebook größer als der Verlust ihrer Privatsphäre. Doch für viele andere, mich selbst eingeschlossen, wäre meine Empfehlung, einen Weg zu finden, von Facebook wegzukommen." Das gelte für "die meisten Leute".

Wozniak selbst ist seit über einem Jahr nicht mehr bei dem sozialen Netzwerk aktiv. Er beendete die Nutzung im März 2018. Er habe Angst davor, dass Gespräche, von denen man annehme, dass sie privat blieben, nicht privat seien. "Man sagt Worte, die andere nicht hören sollten, weil man das nicht erwartet. Aber es gibt kaum einen Weg, dies zu verhindern." Als Beispiele nannte Wozniak die jüngsten Datenschutzprobleme im Zusammenhang mit Amazons Sprachassistenzsystem Alexa. Das speichert Eingaben praktisch unendlich lange, sofern diese nicht gelöscht werden – und da das System sein Schlagwort manchmal falsch versteht, sogar Konversationen, die gar keine Anfragen sein sollten.

Der Apple-Veteran, Wozniak, der das Unternehmen 1976 zusammen mit Steve Jobs und Ron Wayne gegründet hatte, gilt als Kritiker von Überwachungstechnik. Es gebe hier manchmal "fast keinen Weg, sie zu stoppen". Er wisse etwa nicht, ob sein Mobiltelefon ihm nicht gerade zuhöre. Im Zusammenhang mit Facebook und dessen Tochter Instagram gibt es regelmäßig Gerüchte, laut denen die App Nutzern zuhört, die Sprache erkennt und dann passende Werbung ausspielt.

Technisch ist das zwar möglich, zumindest auf iPhones sollte dies betriebssystemseitig jedoch sofort sichtbar werden, wenn ein solcher Audioprozess im Hintergrund läuft. Instagram-Boss Adam Mosseri hatte erst kürzlich in einem Interview betont, Facebook tue so etwas nicht. Der renommierte Internet-Podcast Reply All brachte eine ganze Folge zu dem Thema, konnte dann aber Entwarnung geben.

(bsc)