eBay verklagt Amazon in den USA wegen Abwerbens von Verkäufern

Die E-Commerce-Plattform klagt Amazon an: Manager sollen Mitarbeiter systematisch zum Abwerben von Verkäufern gedrängt haben. Es ist nicht die erste Klage.

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Ebay

(Bild: dpa, Ralf Hirschberger/Archiv)

Lesezeit: 2 Min.

Die Online-Handelsplattform eBay hat vor einen Bezirksgericht in Kalifornien Klage gegen drei Amazon-Manager eingereicht, die versucht haben sollen, eBay-Verkäufer zum Wechsel zu Amazon zu überreden. Die drei Personen sollen ein Team von Amazon-Mitarbeitern angeleitet haben, sich unter falschen Namen bei eBay anzumelden und über Privatnachrichten auf der Handelsplattform Verkäufer abzuwerben, berichtet die New York Times.

Laut dem Bericht sollen die drei Manager für das gezielte Infiltrieren von eBay und das Abwerben von Verkäufern dort verantwortlich sein. Sie sollen Amazon-Angestellten Listen von eBay-Verkäufern gegeben haben, die mit Privatnachrichten zur Nutzung von Amazon überredet werden sollten, damit die Amazon-Angestellten ihre Anwerbequoten erfüllten. Damit seien nicht nur die Regeln von eBay verletzt worden, in den Privatnachrichten hätten die Amazon-Mitarbeiter zudem durch Tricks versucht, ihr Tun geheim zu halten und so die Filter des Unternehmens zu umgehen. Ebay klagt wegen wettbewerbswidrigen Verhaltens und fordert Schadenersatz sowie ein Verbot weiterer Abwerbeversuche durch Amazon.

Dies ist nicht die erste Klage von eBay gegen den Konkurrenten: Erst im Oktober vergangenen Jahres hatte eBay eine ähnliche Anklage ebenfalls in Kalifornien eingereicht, in der von einem Komplott die Rede ist, das Amazon seit 2015 geschmiedet haben soll, um eBay systematisch hunderte von Top-Verkäufern zu entziehen. Kurz zuvor hatte eBay eine Unterlassungserklärung an Amazon übermittelt, das beschuldigte Unternehmen versprach daraufhin eine Untersuchung. Das hatte eBay jedoch nicht genügt und die Klage folgte; sie wird inzwischen vor einem Schiedsgericht verhandelt.

(tiw)