Reparaturdienstleister: Apple sperrt iPhone-Akkuinfos nach Fremdreparatur

In der jüngsten iOS-Version wird überprüft, ob der Akku von iPhone XS, XS Max und XR von Apple selbst stammt – und vom Konzern "autorisiert" wurde.

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Reparaturdienstleister: Apple vernagelt iPhone-Batterie

Die "Service"-Nachricht sorgt dafür, dass man den Akkustatus nicht mehr ablesen kann.

(Bild: iFixIt)

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Nutzer, die ihren Akku in aktuellen Apple-Smartphones nicht vom Hersteller oder einem autorisierten Reparaturbetrieb tauschen lassen, bekommen keine Informationen zum Batteriezustand mehr. Das hat der Reparaturdienstleister iFixIt festgestellt.

Aktiviert hat Apple diese Funktion offenbar in der jüngsten Version von iOS, zudem steckt sie in der aktuellen Beta von iOS 13. Betroffen sind iPhone XS, XS Max und XR – Geräte, die im vergangenen September auf den Markt kamen.

Laut Angaben von iFixIt taucht nach Austausch des Akkus unter "Batterie" eine neue "Service"-Nachricht auf – selbst wenn der Akku brandneu ist. Klickt man diese, erscheint die Information, das Gerät sei nicht in der Lage, zu identifizieren, ob es sich um eine "echte Apple-Batterie" handelt. Deshalb seien Informationen zur Akkugesundheit nicht verfügbar.

Das "Feature" scheint sowohl bei Akkus zu greifen, die von Fremdherstellern stammen, als auch bei Original-Apple-Ware. Letzteres geschieht, weil iOS nun zu überprüfen scheint, ob das iPhone mit dem Akku tatsächlich "verheiratet" ist – und dazu bedarf es offenbar einer nur Apple und seinen autorisierten Servicepartnern zur Verfügung stehenden Software.

"Das ist kein Bug", kommentiert iFixIt, "das ist eine Funktion, die Apple so haben möchte. Wenn nicht ein Apple Genius oder ein Apple Authorized Service Provider [ASP] die Batterie authentifiziert, wird das Telefon nie seinen Akkugesundheitszustand anzeigen – stattdessen ein vages, unheilvoll klingendes Problem." Apple überschreibt den Eintrag in den Systemeinstellungen dazu auch noch mit einem fettgedruckten "Wichtige Nachricht zur Batterie".

Damit die Vernagelung des Akkus funktioniert, verwendet Apple offenbar einen im Batteriemodul steckenden Microcontroller der Firma Texas Instruments. Dieser erfasst Kapazität, Temperatur, Entladezeit und weitere Infos. Zudem erlaubt er eine Authentifizierung als SHA-1/HMAC-"Authentication Slave".

[Update 08.08.19 14:16 Uhr:] Laut einem Apple-Servicedokument, das MacRumors vorliegt, wird die Anzeige der Akkugesundheit bei iPhone XS, XS Max und XR mit "nicht genuiner Batterie" seit iOS 12.1 offiziell nicht mehr unterstützt.

(bsc)