Apple weiter gegen "Right to Repair"

Der Konzern wolle sicherstellen, dass Produkte "sicher und korrekt" repariert würden, erklärt ein Sprecher. Doch die US-Politik will den Servicemarkt öffnen.

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Apple weiter gegen "Right to Repair"

(Bild: Shutterstock/PK Studio)

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Apple hat sich erneut gegen ein Recht auf Reparatur, das sogenannte "Right to Repair", in den Vereinigten Staaten ausgesprochen. Hintergrund sind die in mehreren US-Staaten und auf Bundesebene geführten Debatten über das Reparaturmonopol von Herstellern und Überlegungen, den Markt für Drittanbieter und nicht zertifzierte Reparaturbetriebe zu öffnen.

Kunden müssten "darauf vertrauen können, dass ihre Produkte stets sicher und korrekt repariert" und Komponenten recycelt würden, sagte ein Apple-Sprecher dem Finanzblog Axios. Apple erweitere sein Netzwerk aus zertifizierten Technikern ständig und habe erst kürzlich angekündigt, dass die große Elektronikkette Best Buy nun ein "Apple Authorized Service Provider" (ASP) ist.

Apple weigert sich bislang, Original-Ersatzteile an externe Werkstätten zu liefern. Das dürfte noch eine Weile so bleiben – und dieses Vorgehen wird immer problematischer, weil der Konzern seine Hardware zunehmend vernagelt. So kann man etwa bei einem Akkutausch beim iPhone XR, XS und XS Max nicht mehr den Gesundheitszustand der Batterie einsehen, wenn diese nicht mit einem speziellen Werkzeug vorher freigeschaltet wird – selbst wenn es sich um einen Akku aus einem anderen Apple-Gerät handelt.

Das Thema ist Gegenstand einer aktuellen Anhörung des Kartellausschusses des US-Repräsentantenhauses. Ein Verbraucherschutzvertreter sagte dort aus, Reparaturen "schaden den Verkäufen", weshalb es für Apple einen Anreiz gebe, diese bei seinen Geräten einzuschränken. Die Lobbygruppe The Repair Association gab gegenüber dem Ausschuss an, Hersteller hätten keinen Grund, Reparaturen zu blockieren, "außer dem Geld". Die Monopolisierung von Reparaturen sei "eine riesige Gewinnchance". (bsc)