US-Klimabehörde: Juli heißester Monat seit Beginn der Messungen

Schon im Juni waren weltweit neue Höchsttemperaturen gemessen worden, aber der Juli hat vieles noch einmal übertroffen.

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US-Klimabehörde: Juli heißester Monat seit Beginn der Messungen

(Bild: Elizabeth A.Cummings/Shutterstock.com)

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Nachdem bereits im Juni weltweit verschiedene Hitzrekorde gemessen wurden, hat der Juli noch einmal eins drauf gelegt: Außergewöhnliche Hitze in Mitteleuropa und in weiten Teilen Asiens hat den Monat zum heißesten Monat überhaupt seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1880 gemacht. Das hat die US-Klimabehörde NOAA mitgeteilt und ergänzt, dass es auch in Alaska, in Teilen Afrikas und Australiens auffällig hohe Temperaturen gegeben habe.

Fast überall wärmer als im alten Durchschnitt

(Bild: NOAA)


Die Durchschnittstemperatur über Land- und Ozeanflächen habe global um 0,95 Grad Celsius über dem Juli-Mittelwert des 20. Jahrhunderts von 15,8 Grad Celsius gelegen, teilte die Behörde NOAA am Donnerstag mit. Der Juli 2016 als bisheriger Rekordhalter wurde demnach um 0,03 Grad Celsius übertroffen. Der Juli 2019 sei der 415. Monat in Folge, in dem die globale Durchschnittstemperatur über dem Durchschnitt des 20. Jahrhunderts lag.

Anfang des Monats hatte bereits der Copernicus-Klimawandeldienst (Copernicus Climate Change Service, C3S) auf die hohen Temperaturen des Juli hingewiesen, die nach der Definition des Weltklimarats bereits 1,2 Grad Celsius über dem prä-industriellen Mittel lägen. Damit war der Juli auch nicht mehr weit von jenen 1,5 Grad Celsius entfernt, die – zumindest als länger gemessener Durchschnitt – als Zielmarke definiert wurden, bis zu der die Folgen des Klimawandels noch in den Griff zu bekommen wären.

Die Julitemperaturen im chronologischen Vergleich

(Bild: Copernicus Climate Change Service, ECMWF)

Der NOAA zufolge hat die Wärme im Juli auch die Eisdecke auf dem Meer in der Arktis und in der Antarktis auf historische Tiefstwerte schrumpfen lassen. So lag die durchschnittliche Bedeckung der Arktis mit Meereis um 19,8 Prozent unter dem Durchschnittswert des Zeitraums von 1981 bis 2010. Damit unterbot sie das bisherige Rekordtief vom Juli 2012. In der Antarktis lag die Größe der Meereisdecke um 4,3 Prozent unter dem Durchschnitt – auch dies sei der kleinste gemessene Wert für Juli seit Beginn dieser Aufzeichnungen vor 41 Jahren. Der Juli ist jedes Jahr der wärmste Monat auf der Erde.

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In Deutschland war der Juli nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) hingegen nicht der heißeste Juli seit Beginn der Messungen. Allerdings wurde am 25. Juli mit 42,6 Grad im niedersächsischen Lingen laut DWD ein neuer deutscher Hitzerekord aufgestellt. In zahlreichen Wetterstationen im Westen Europas wurden während der Hitzewelle zum Ende des Monats neue Stationsrekordtemperaturen gemessen.

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(mit Material der dpa) / (mho)