Ernährung: Neues Essen, neue Probleme

Von Erbsenprotein bis Fisch aus der Petrischale: Das neue ­Designer-Essen kann für Umwelt und Gesundheit schädlich sein.

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Ernährung: Neues Essen, neue Probleme

Das Ersatz-Hackfleisch von Impossible Foods landet unter anderem in den Sojaburgern von Burger King.

(Bild: Impossible Foods)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Steffan Heuer

Mit reichlich Wagniskapital im Rücken entwickelt eine ständig wachsende Riege kalifornischer Start-ups immer mehr tierfreie Lebensmittel: Von Eiern und Schoko-Eis aus dem Bioreaktor über Hühnchenbrust und Thunfisch aus der Zellkultur bis zu Milch und Burgern aus Erbsen und Soja.

TR 9/2019

Dieser Beitrag stammt aus Ausgabe 9/2019 der Technology Review. Das Heft ist ab 15.08.2019 im Handel sowie direkt im heise shop erhältlich. Highlights aus dem Heft:

So viel Innovationen sind auf den ersten Blick gute Nachrichten für die bis dahin auf zehn Milliarden angewachsene Weltbevölkerung: weniger Wasser, weniger Futtermittel, weniger Emissionen und weniger Leiden in der Massentierhaltung. Doch Umwelt-Experten warnen vor zu viel Enthusiasmus, berichtet Technology Review in seiner neuen September-Ausgabe (jetzt im gut sortierten Zeitschriftenhandel).

Der aktuelle Nachfrageschub bei pflanzlicher Designernahrung hat beispielsweise einen Run auf Erbsen ausgelöst. Umweltschützer bemängeln nun jedoch zweifelhafte Herstellungs- und Verarbeitungsmethoden in der Lieferkette. Je mehr Soja- oder Erbsenprotein importiert wird, desto schwieriger wird es für die EU oder die USA, den Einsatz von Pestiziden – insbesondere Glyphosat – zu senken und bei der Einfuhr zu kontrollieren, sofern diese Kontrollen überhaupt stattfinden. Zudem würden Erbsenpflanzen in feuchteren Regionen wie ­Kanada zum Austrocknen mit Pestiziden gespritzt, sagt Henry Rowlands von der Initiative Detox Project, die Nahrungsmittel auf Rückstände überprüft.

"Konventionell angebautes Erbsenprotein ist hochgradig mit ­Pestiziden belastet, mehr als jedes andere Nahrungsmittel, das wir bisher getestet haben", sagt Rowland. Selbst wenn die Erbsen aus Bio-­Anbau stammen, weise das Protein nach der ­Verarbeitung in China in fast allen Tests Spuren von Glyphosat, anderen Pflanzenschutzmitteln und Gentechnik-Pflanzen auf. Angesichts der Belastung sei es "lächerlich, Erbsenprotein als ­gesündere Alternative zu Fleisch oder Milch anzupreisen".

Mehr zum Thema Ernährung lesen Sie in der neuen Technology Review Ausgabe 09/19 (jetzt auch im gut sortierten Zeitschriftenhandel). (jle)