Google sorgt für Prozessabsage: Bräustüberl Tegernsee feiert Sieg

Das Bräustüberl Tegernsee konnte sich gegenüber Google durchsetzen. Google wird im Internet für das Restaurant keine Angaben zu Wartezeiten mehr ausweisen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 160 Kommentare lesen
Prozess mit Bräustüberl Tegernsee: Google erkennt Unterlassungsanspruch an

Google hat die Angaben zur Wartezeit beim Restaurant Bräustüberl Tegernsee enfernt.

(Bild: Google Maps (Screenshot))

Lesezeit: 2 Min.

Google und das Herzogliche Bräustüberl Tegernsee haben den Rechtsstreit um Internetangaben zu Wartezeiten zunächst beigelegt. Nach Angaben des Bräustübl-Wirts Peter Hubert habe Google den Unterlassungsanspruch anerkannt. "Das Bräustüberl hat gewonnen!" Der für Mittwoch angesetzte Termin zur mündlichen Verhandlung vor dem Landgericht München I sei deshalb abgesagt worden. Google hatte um die Aufhebung des Termins gebeten und sei damit einem Rechtsstreit aus dem Weg gegangen, sagte Hubert am Dienstagabend.

Ein Google-Sprecher hat die Absage des Gerichtstermins bestätigt. "Wir haben die Funktion 'Wartezeiten' ja bereits im Juli wunschgemäß für das Restaurant am Tegernsee gesperrt. Ebenso haben wir die Forderung anerkannt, die Funktion gesperrt zu lassen", sagte er. Der Wirt könne die Angaben zu den Wartezeiten im Bräustüberl Tegernsee bei Bedarf aber wieder freischalten lassen.

Zu dem Streit zwischen dem Wirt des Bräustüberls und Google war es gekommen, weil Google in seinem Online-Charts Wartezeiten im Restaurant zwischen 15 Minuten und am Wochenende sogar 90 Minuten ausgewiesen hatte. Nach Angaben des Wirts seien diese Angaben jedoch falsch gewesen und hätten Gäste abgeschreckt, die sich vorab im Internet über das Bräustüberl informieren wollten.

Bereits 2017 war Hubert von Gästen auf die von Google ausgewiesenen Wartezeiten aufmerksam gemacht worden. Er hatte daraufhin versucht, die Angaben von Google entfernen zu lassen. Der Wirt konnte mit Google aber zwei Jahre lang keine Einigung erzielen, sodass er auf Unterlassung klagte. Google entfernte zwar im Juli die umstrittenen Angaben zur Wartezeit im Bräustübl Tegernsee, doch der Wirt hielt die Klage aufrecht, weil es seiner Ansicht nach keine Garantie gäbe, dass Google die Informationen nicht doch wieder einstellt.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Inhalt geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Offensichtlich sind fehlerhafte Angaben zu Wartezeiten kein Einzelfall. Wie Frank-Ulrich John vom Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband Dehoga im Zuge der Auseinandersetzung feststellte, hätten sich bei Hubert etwa 20 bis 30 weitere Unternehmer aus verschiedenen Branchen gemeldet, denen es ähnlich ergehen sollte. John vermutet, dass die Anzahl viel höher sein könnte. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband hatte im Juli angekündigt, sich der Sache anzunehmen und "das Zustandekommen und die Quellen der Informationen, die Google veröffentlicht", zu hinterfragen. (Mit Material der dpa) / (olb)