Klimawandel: Hitzeextreme in Europa seit 1950 verdreifacht

Bei einer Analyse der Tage mit Extremtemperaturen überall in Europa haben Forscher ermittelt, dass die eine stärkere Erwärmung aufweisen als die Mittelwerte.

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Klimawandel: Hitzeextreme in Europa seit 1950 verdreifacht

(Bild: Elizabeth A.Cummings/Shutterstock.com)

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Die Temperaturen in Teilen Europas sind in den vergangenen 70 Jahren noch schneller angestiegen, als die Klimamodelle vorhersagen. Das geht aus einer Analyse von Wissenschaftlern der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich hervor, die in den Geophysical Research Letters veröffentlicht wurde. Die Klimaforscher haben dafür die Werte von europäischen Wetterstationen untersucht und für jedes Jahr die heißesten ein Prozent aller Tage und die kältesten ein Prozent aller Tage sowie die jeweils heißeste und kälteste Nacht analysiert. Wie sich diese Werte verändert haben, haben sie dann untersucht.

Bei der Auswertung dieser jeweiligen Wetterextreme haben sie ermittelt, dass sich diese Temperaturen deutlich stärker erhöht haben, als die Mittelwerte. So sind die extrem heißen Tage im Schnitt 2,3 Grad Celsius wärmer geworden, die extrem kalten Wintertage sogar 3 Grad Celsius. Die Abweichung sei für Zentral- und Nordeuropa am stärksten, erklären die Klimaforscher und liegt insgesamt deutlich über jenen rund ein Grad Celsius mehr, die bereits im Mittel erreicht sind.

Die Extremtage seien damit pro Jahrzehnt um 0,14 Grad Celsius wärmer geworden als die ebenfalls angestiegenen Durchschnittstemperaturen. Darüber hinaus hätten über 90 Prozent der Wetterstationen ein wärmer werdendes Klima ermittelt, nur in sehr wenigen sei der Trend entgegengesetzt.

Die Autoren verweisend darauf, dass extreme Hitze für Menschen sehr gefährlich ist. Der Studie zufolge hat sich die Zahl der Tage mit extremer Hitze in Europa seit 1950 verdreifacht, während die Zahl der Wintertage mit extremer Kälte sich mindestens halbiert hat. Gleich mehrere massive Hitzewellen im Sommer 2019 scheinen diese Ergebnisse zu bestätigen. Die Studie zeigt nun auch einmal mehr, dass die von Menschen verantwortete Erwärmung der Erdatmosphäre Konsequenzen hat, die sich in ihrer Gesamtheit vorher gar nicht überblicken lassen.

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(mho)