Biometrie: Apple interessiert an Hautstruktursensor
Auf Touch ID und Face ID könnte Wrist ID folgen: Der iPhone-Konzern forscht an einem biometrischen Sensor zur Erfassung von Hautstrukturen.
- Leo Becker
Apple arbeitet an neuen Methoden, um Apple-Watch-Nutzer zu authentifizieren: Eine Möglichkeit sieht der Hersteller darin, einen biometrischen Sensor zur Erfassung der Hautstruktur im Gehäuse der Smartwatch oder dem Armband zu integrieren, wie ein nun vom US-Patent- und Markenamt veröffentlichter Antrag zeigt.
Wärmebildsensor soll Muster der Hautstruktur erfassen
Der biometrische Handgelenkssensor könne aus einem Wärmebildsensor bestehen und ein Mikrobolometer enthalten, führt Apple in dem Patentantrag aus. Der Sensor solle Muster in der Hautstruktur am Handgelenk erfassen, etwa feine Risse in der Haut sowie Temperaturunterschiede zwischen zwei Hautstellen, um darauf basierend "Authentifizierungsfunktionen" durchzuführen.
Bislang muss der Nutzer sich auf der Apple Watch durch Eingabe seiner PIN authentifizieren oder durch das Entsperren des verknüpften iPhones.
Die Anmeldung bleibt so lange bestehen wie die Uhr am Handgelenk getragen wird, nimmt man diese ab, ist anschließend eine erneute Authentifizierung erforderlich.
Apple Watch bald unabhängig vom iPhone
Die Apple Watch wird allerdings zunehmend unabhängig vom iPhone, mit watchOS 6 wird es erstmals alleinstehende Watch-Apps geben. Auf einer komplett eigenständigen Version der Smartwatch wäre das Anmelden durch eine eigene, integrierte biometrische Authentifizierungsmethode deutlich einfacher – und würde es auch ermöglichen, besseres Passwort anstelle der vierstelligen PIN anzugeben. Auf der Apple Watch liegen nicht nur sensible Gesundheitsdaten, sondern sie dient auch zur Bezahlung per Apple Pay und zur Entsperrung von Macs des Nutzers – entsprechend schützenswert ist der Zugang. Künftig lassen sich zusätzlich Änderungen am Mac damit freigeben, ohne das Admin-Passwort eingeben zu müssen.
Apples Patentantrag für ein "Tragbares elektronisches Gerät mit einem biometrischen Handgelenkssensor zur Erfassung von Hautstrukturmustern" stammt aus dem Jahr 2017 und wurde im Frühjahr 2018 nochmals frisch eingereicht – der Konzern scheint ein fortgesetztes Interesse an der Technik zu haben. Allerdings lässt sich Apple zahlreiche Techniken schützen, ohne diese jemals zur Marktreife zu bringen – entsprechend bleibt offen, ob "Wrist ID" weiterentwickelt wird.
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(lbe)