Deezer startet Kampagne für Nutzer-basiertes Bezahlmodell

Deezer will das Abrechnungssystem für Künstler ändern und startet eine Kampagne. Mitglieder können abrufen, wohin ihr Geld wandern würde.

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Deezer startet Kampagne für Nutzer-basiertes Bezahlmodell

(Bild: Deezer_Screenshot)

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Der Musikstreamingdienst Deezer will sein Abrechnungssystem für Künstler umstellen und es so fairer machen. Die bisher bei Musikstreaming übliche anteilige Abrechnung soll durch ein nutzerbasiertes System ersetzt werden, das Deezer User Centric Payment System (UCPS) nennt – so sollen beispielsweise auch Streams durch Bots nicht mehr ins Gewicht fallen. Doch noch müssen die Rechteinhaber zustimmen.

Deezer startet dazu am Mittwoch eine Kampagne unter dem Hashtag #MakeStreamingFair. "Ein Nutzer-basierter Ansatz ist der nächste logische Schritt, er bedeutet, dass Fans direkt den Künstler unterstützen, den sie lieben", erklärt Alexander Holland, Chief Content und Strategy Officer. So können sich Premium-Mitglieder des Dienstes ein Bild davon machen, wohin ihr Geld bei der Abrechnung UCPS wandern würde. Die Daten lassen sich auf der Seite www.deezer.com/ucps abrufen.

Beim Pro-Rata-Modell, das bisher von Musikstreamingdiensten verwendet wird, wandern die monatlichen Abo-Einnahmen allesamt in einen Topf und werden dann nach der Anzahl der Streams unter den Rechteinhabern aufgeteilt. Das System bevorzugt die großen Stars mit internationalen Hits, die auf viele Abrufe kommen. Bei kleineren Künstlern landet gegebenenfalls weniger, das legt eine Studie aus Finnland nahe.

Das bisherige Modell hat den Effekt, dass von der monatlichen Gebühr eines Nutzers die großen Namen ihren prozentualen Anteil bekommen, auch wenn die Nutzer deren Musik nie hören. Deezer will das nun ändern: Im User-Centric-Modell bezahlt der Nutzer nur den oder die Künstler, die er auch gestreamt hat. Dabei ist die Anzahl der Hörer entscheidend und nicht die der Streams. Dauerhörer werden nicht dauerhaft gezahlt. Das eliminiert zudem den Betrug mit Bots. Deezer peilt die Änderung des Systems für den Anfang 2020 an.

Die Reform im Abrechnungssystem ist freilich nicht der einzige Grund, einen bestimmten Streamingdienst zu nutzen. Die Kollegen der c't haben sechs Musikstreamingdienste verglichen: Klang, Auswahl und Empfehlungen sind da etwa eingeflossen. Einen kurzen Überblick gibt die Redaktion der tipps+tricks.

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(emw)