Python-Konkurrent: Einstieg in die Programmierung mit Julia

Komfortabel wie Python, schnell wie C – so lautet der Anspruch der Programmiersprache Julia. Wir haben erste Code-Projekte im Julia-Universum ausprobiert.

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Code, Programmieren, Wissenschaft
Lesezeit: 21 Min.
Von
  • Pit Noack
Inhaltsverzeichnis

Wer in der weit verzweigten Familie von Programmiersprachen für Nachwuchs sorgt, muss sich die Frage gefallen lassen: Braucht es wirklich noch eine weitere Sprache? Die Väter von Julia haben dazu eine starke Meinung. Sie behaupten, mit ihrer Neuschöpfung einen schwerwiegenden Mangel im Bereich des wissenschaftlichen Rechnens zu beheben: Programmiersprachen und -umgebungen wie Python, MATLAB oder Octave böten demnach zwar komfortables Arbeiten und die flotte Entwicklung von Prototypen – wenn es aber um daten- und rechenintensive Probleme ginge, dann kämen nach wie vor maschinennahe Sprachen wie C oder gar Fortran zum Zuge. Im Ergebnis hätten es Datenwissenschaftler und Experimentalphysiker oft mit heterogenen Architekturen zu tun.

Julia möchte diese Sprachbarriere überwinden: Sie soll einerseits alle Vorteile von dynamisch typisierten Sprachen bieten, etwa schnelles Prototyping, Interaktivität und die schrankenlose Fähigkeit zur Metaprogrammierung. Andererseits soll Julia bei der Ausführung so zügig wie in C geschriebene Anwendungen sein. Die Frage, ob Julia diese hochgesteckten Performance-Ziele tatsächlich erreichen kann, ist Gegenstand heißer Diskussionen.

Programmieren lernen für Einsteiger

Wir stellen in diesem Artikel einige charakteristische Elemente von Julia vor. Zudem zeigen wir, an welchen Punkten Neuankömmlinge aus objektorientiert sprechenden Ländereien umdenken müssen.