Kinder-Apps: Apple erlaubt Entwicklern mehr Tracking

Der iPhone-Hersteller hatte strikte Regeln gegen die Datenerfassung bei Anwendungen für Minderjährige aufgestellt. Nun rudert er nach Developerschelte zurück.

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Kinder-Apps: Apple erlaubt Entwicklern mehr Tracking

Kinder mit Tablets und Smartphones.

(Bild: Syda Productions / shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Apples neue, schärfere Anforderungen an Kinder-Apps fallen teilweise wieder flach. Nachdem der iPhone-Hersteller die Einführung eines Werbe- und Tracking-Stopps in solchen Programmen bereits verschoben hatte, wurden nun die Regeln insgesamt abgemildert. Das geht aus Angaben auf Apples Entwicklerwebsite hervor.

Laut den umgearbeiteten App-Review-Guidelines ist die Nutzung von Third-Party-Analytics-Code nicht mehr grundsätzlich verboten. Erlaubt sind solche Werkzeuge, wenn sie keine Informationen übertragen, mit denen das Kind identifiziert werden könnte – darunter Name, Geburtsdatum, E-Mail-Adresse, Ort oder die eindeutige Geräte-ID. Weiterhin sind nun auch Third-Party-Werbedienste erlaubt, falls diese über öffentlich dokumentierte Regeln ("Practices and Policies") für Kinder-Apps verfügen. Dazu gehört, das Menschen Anzeigen zuvor prüfen müssen – insbesondere darauf, ob sie für die Altersgruppe passen.

Apple betont, dass die beiden wieder aufgenommenen Möglichkeiten in "eingeschränkten Fällen" ("limited cases") erlaubt werden – was das konkret heißt, bleibt abzuwarten. Der Konzern dürfte Kinder-Apps weiterhin genau überprüfen.

Entwickler hatten zuvor recht viel Druck aufgebaut und unter anderem mitgeteilt, dass es ihnen mit den neuen Regeln nicht möglich sei, ihre Apps zu finanzieren. Apple hatte zunächst mit einer Verschiebung reagiert, aber angekündigt, sich den Fragestellungen anzunehmen.

Ab dem 3. September sollte ursprünglich allen Kinder-Apps im App Store verboten sein, Werbeanzeigen und Analyse-Tools von Drittanbietern in ihren Code einzubetten. Datenschützer hatten dies begrüßt. Auch das Übermitteln von Daten an Dritte untersagten Apples neue Richtlinien generell. Apple wolle Entwicklern helfen, "dort anzukommen", hieß es gegenüber US-Medien.

(bsc)