Killer Queen

Unterhaltung mit Mehrwert: Der Bienenforscher Lars Chittka hat ein Rock-Album veröffentlicht.

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Dass Wissenschaftler mitunter beträchtliche Entertainer-Qualitäten an den Tag legen, wissen wir spätestens seit Katherine McAlpine mit ihrem Large Hadron Rap 2008 einen viralen Hit landen konnte.

Jetzt ist auch Lars Chittka, Bienenforscher am Queen Mary, University of London, musikalisch aktiv geworden. Hauptberuflich untersucht Chittka die beeindruckende Intelligenz von Insekten, die – anders als wir lange dachten – nicht nur dumme, kleine Bioroboter sind.

In seinen Versuchen hat er zum Beispiel Hummeln vor die Herausforderung gestellt, an eine versteckte Blüte zu kommen. Um das zu tun, mussten sie lernen, an einem Faden zu ziehen. In einem anderen Experiment hat er die Insekten dazu gebracht, Bälle über eine gewisse Distanz in ein Ziel zu rollen, um eine Belohnung zu bekommen. Bemerkenswert dabei ist vor allem, dass das Objekt in keiner direkten räumlichen Beziehung zur Belohnung stand. "Diese Art von Lösungserhalten können wir uns nicht anders erklären, als dass es tatsächlich eine einfache Form von Intelligenz gibt", sagt Chittka.

Jetzt hat der Bienenforscher mit den Musikern Katie Green und Rob Alexander – die Band nennt sich standesgemäß "Killer Bee Queens" – das Album "Strange Flowers" eingespielt. Zu düsterem Synthie-Sound erzählen die Texte von der "faszinierenden Biologie der Bienen". Das ist keineswegs so dröge und pädagogisch, wie es sich auf den ersten Blick liest, denn "nirgendwo auf der Welt", schreibt Chittka, "sind Sex und Tod so eng miteinander verbunden". So heißt es zum Beispiel in "Drone Wars":

Wir sind namenlose Ritter ohne Waffen,

die niemandem etwas antun,

die niemals nach Hause kommen.

Zieht uns auf,

füttert uns,

liebt und und

bringt uns um

Wir sind nutzlos und morgen schon

sind wir wieder verschwunden.

Wenn das krude klingt, liegt es sicher nur an meinem Versuch der Übersetzung. Das Album lässt sich auf der Bandcamp-Seite für acht Pfund (oder mehr) herunterladen. Die Einnahmen gehen an die Naturschutzorganisation Buglife. So macht Wissenschaft Spaß!

(wst)