Spiele-Schmiede Dynamix vor dem Aus
Medienberichten zufolge beraten heute Dynamix und das Mutterunternehmen Vivendi Universal Interactive über eine mögliche Schließung des Spieleentwicklers.
Die US-Spieleschmiede Dynamix steht offenbar vor dem Aus. US-Medienberichten zufolge wurden alle Angestellten bereits am Donnerstag ohne jede Begründung aufgefordert, die Firma sofort zu verlassen und erst am Montag wiederzukommen. Die deutsche Dependance des Mutterunternehmens Vivendi Universal Interactive Publishing (ehemals Sierra) konnte bislang keine offizielle Stellungnahme abgeben. Ein ehemaliger Dynamix-Mitarbeiter im Tribalwar.com-Forum will dagegen Näheres erfahren haben: Demnach seien die Büroräume seit Donnerstag verschlossen. Keiner der 100 Angestellten könne derzeit seine Arbeit fortsetzen. Wenig Hoffnung setze er zudem in ein für heute geplantes Treffen zwischen Dynamix und dem Sierra-Management.
Die amerikanische Lokalzeitung The Register-Guard aus Eugene, Oregon, dem Hauptsitz von Dynamix, berichtet, dass Genevieve Ostergard von Vivendi die vorübergehende Schließung der Firma bestätigt habe. Zu einer Stellungnahme über mögliche Entlassungen oder ein endgültiges Aus für die Firma wollte sich Ostergard jedoch nicht äußern.
Viele Fans der Dynamix-Spiele wie der Tribes-Serie (Tribes und Tribes 2) gehen angesichts der vom Mutterunternehmen noch nicht bestätigten Meldungen bereits auf die Barrikaden. Einige Dynamix-Anhänger versuchen die Firma durch eine Online-Petition zu retten. Dort haben sich bereits jetzt über 6000 Personen registriert, die angeben, in Zukunft kein Spiel mehr von Vivendi Universal Interactive kaufen zu wollen. Sierra/Vivendi habe das Unternehmen zur eigenen Bereicherung benutzt und es dann aufgegeben, so Kommentare von erbosten Usern. Vivendi Universal Publishing hatte bereits vor zwei Jahren 90 Dynamix-Mitarbeitern gekündigt.
Sollte der Spieleentwickler Dynamix wirklich geschlossen werden, wäre dies ein weiterer Schlag für die regionale High-Tech-Industrie in Oregon, schreibt The Register-Guard. Firmen wie Hynix und Komax hätten in der Vergangenheit insgesamt bereits 1000 Mitarbeiter gekündigt oder zwangsbeurlaubt. Brian Rooney vom Arbeitsamt in Oregon betrachtet diese Entwicklung in seinem Zuständigkeitsbereich mit großer Sorge: "Zwar sind 100 Arbeitslose mehr nicht wirklich viele, jedoch geht es hier um einen Bereich, in dem wir nicht noch mehr Stellenstreichungen wollen." (daa)