Emotet-Befall: Neustädter Verwaltung weiterhin außer Gefecht

Über eine Woche nach dem Befall des EDV-Systems der Neustädter Verwaltung mit Emotet laufen noch nicht wieder alle Dienste – und das könnte andauern.

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Emotet-Befall: Neustädter Verwaltung bleibt noch länger außer Gefecht

(Bild: deepadesigns/Shutterstock.com)

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Die mit der Schadsoftware Emotet infizierten Rechner der Neustädter Verwaltung sind immer noch nicht wieder voll einsatzbereit. Einige Dienstleistungen können deshalb noch nicht angeboten werden. Nach Angaben der Stadtverwaltung Neustadt am Rübenberge in Niedersachsen bei Hannover stehen zwar wieder "funktionsfähige Arbeitsplätze im Stadtbüro" zur Verfügung, aber das Aufspielen der Anwendungen nehme noch einige Zeit in Anspruch. Ursprünglich sollten die Systeme bereits am 16. September wieder einsatzbereit sein, hatte es zunächst geheißen.

Betroffen sind weiterhin die Kfz-Anmeldung, -Ummeldung und -Abmeldung sowie das Ratsinformationssystem der Stadt. Die Bürger sollen deshalb auf die Kfz-Zulassungsstellen in Wunstorf oder in der Wedemark ausweichen. Das Ratsinformationssystem, in dem Sitzungstermine des Rates und der Ausschüsse sowie deren Beschluss- und Informationsvorlagen aufgelistet werden, ist weiterhin nicht funktionsfähig. Hier befinden sich lediglich Informationen bis zum 04. September, weil derzeit keine Aktualisierung möglich ist, teilte die Stadtverwaltung mit.

Das Standesamt soll dagegen wieder voll einsatzbereit sein. Die Rechner der Mitarbeiter seien funktionstüchtig und Anfragen könnten entgegengenommen und bearbeitet werden.

Unklar ist, wie lange der Ausfall einiger Dienstleistungen noch anhalten wird. Nach Angaben der Verwaltung arbeiten interne und externe IT-Experten "mit Hochdruck" daran, die Systeme wieder in den Griff zu bekommen. Bis es soweit ist, sollten sich Bürger vorab telefonisch im Stadtbüro melden, um abzuklären, ob die jeweils gewünschte Dienstleistung überhaupt erbracht werden kann.

Die Stadtverwaltung hatte nach dem Bemerken der Schadsoftware Emotet am 06. September die Systeme offline genommen. Wie der Schädling in das Behördennetz kam, ist zunächst noch unklar oder zumindest nicht kommuniziert. Das Landeskriminalamt ist eingeschaltet und ermittelt in der Sache.

Bereits Ende 2018 war die Stadtverwaltung von Burgdorf in der Region Hannover von Emotet betroffen gewesen, sodass Dienstleistungen über mehrere Tage nicht erbracht werden konnten. Auch Heise war von Emotet betroffen. Im Sommer war es zunächst still um die Schadsoftware geworden, sie scheint jedoch seit August wieder verstärkt aufzutreten.

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(olb)