Apple nutzt recycelte seltene Erden in neuen iPhones

Die Smartphones nutzen erstmals aufgearbeitete Materialien in der Taptic Engine, dem Vibrationsmodul in iPhone 11, 11 Pro und 11 Pro Max.

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iPhone 11 Pro

Das iPhone 11 Pro – hier in "Nachtgrün".

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Metalle der Seltenen Erden sind Materialien, ohne die moderne Elektronik nicht auskommt. Das Problem: Sie kommen – wie der Name schon sagt – vergleichsweise wenig auf dem Planeten vor und ihr Abbau ist meist mit Umweltverschmutzung oder gar Umweltzerstörung verbunden. Apple hat nun damit begonnen, zumindest einen Teil dieser insgesamt 17 Rohstoffe mittels Recycling zu gewinnen: In den neuen iPhones des Jahrgangs 2019.

Wie der Konzern gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters bestätigte, beschränkt sich die Verwendung aktuell noch auf die Taptic Engine. Das Vibrationsmodul ahmt Klicks nach und signalisiert Benachrichtigungen und Anrufe. Immerhin ein Viertel aller im iPhone verwendeten Metalle der Seltenen Erden stecken in der Komponente, so der Konzern.

China hatte zuvor angekündigt, im Rahmen des Handelskrieges mit den Vereinigten Staaten Teile der in dem Land durchgeführten Fertigung für eigene Unternehmen zu reservieren. "Sagt hinterher nicht, wir hätten Euch nicht gewarnt", schrieb das Parteiorgan Volkszeitung im Frühjahr 2019. Bei Apple betont man allerdings, dass die Verwendung recycelter Metalle der Seltenen Erden nichts mit diesen Maßnahmen zu tun habe.

Dies stehe nicht in Verbindung, so Lisa Jackson, die für Ökoprojekte zuständige Vizepräsidentin. Es sei schließt ein "glücklicher Zufall", dass das Recycling gleichzeitig gut für den Planeten und gut für das Geschäft sei. Aktuell bezieht Apple das Material allerdings nicht aus alten iPhones selbst – stattdessen wird ein externer Lieferant beschäftigt. Woher die recycelten Rohstoffe stammen, wurde nicht kommuniziert. Allerdings stammen sie aus der Industrie – also der Produktion Seltener Erden – und nicht aus weggeworfenen Elektronikprodukten.

Jackson hatte zuvor gegenüber deutschen Medien mitgeteilt, Apple wolle seine Produkte in einem geschlossenen Kreislauf produzieren. "Wir haben dafür kein Datum festgelegt. Wie schnell das gehen wird, hängt auch davon ab, wann andere Unternehmen unserem Beispiel folgen werden. Wir haben einen Markt für recyceltes Zinn, Kobalt und Seltene Erden geschaffen. Sobald sich uns andere anschließen, wird sich dieser Markt noch schneller entwickeln", sagte sie dem Spiegel.

(bsc)