Kritik zum Instagram-Start der bayerischen Polizei

Die Münchener Polizei startet einen Instagram-Account. Kritik kommt vom Landeschef Deutscher Polizeigewerkschaften: Beamte fehlten im Streifendienst.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 45 Kommentare lesen
Kritik zum Instagram-Start der bayerischen Polizei

(Bild: Screenshot_Instagram/Polizei_München)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Kaum ist die bayerische Polizei auf Instagram präsent, kommen schon mahnende Worte: Ohne zusätzliche Stellen sollten die Aktivitäten in Sozialen Netzwerken nicht ausgebaut werden, forderte der Landeschef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Nachtigall. "Geht man von 3 bis 5 Beschäftigten in den Social-Media-Teams bei den Polizeipräsidien aus, sind in diesem Bereich circa 50 Beschäftigte tätig", rechnete er vor. Das gehe unter Umständen zu Lasten des Streifendienstes. Im Doppelhaushalt 2019/2020 seien keine zusätzlichen Stellen für diese Teams vorgesehen, dafür müsse die Staatsregierung im kommenden Haushalt nun Sorge tragen.

Die Münchner Polizei hatte am Montag ihren Auftritt bei Instagram gestartet. Schlagartig hatte der Account einige Tausend Abonnenten. "Diese Plattform verzeichnet ein rasantes Wachstum und hat gerade bei jüngeren Zielgruppen hohe Reichweiten", sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU). "Das wollen wir auch für unsere polizeiliche Öffentlichkeitsarbeit nutzen." Letztlich bleibt es jedem Polizeibereich überlassen, ob und wie er Instagram nutzt.

Die bayerische Polizei ist wie viele andere Landesdienste im Internet schon auf Twitter und Facebook präsent. Dort posten die Präsidien immer wieder Meldungen über aktuelle Einsätze oder Blicke hinter die Kulissen ihrer Arbeit. In einem Pilotprojekt in Rheinland-Pfalz testeten Polizisten vergangenes Jahr, wie "Insta-Cops" in der Bevölkerung ankommen. Das Fazit war gut, das Angebot eines digitalen Freund und Helfers wurde angenommen. Beamte müssen allerdings aufpassen, was sie privat auf Plattformen wie Instagram posten. In Berlin hatte die Polizei angekündigt, Fotos von Beamten zu überprüfen. Dabei geht es um die Frage nach der Vereinbarkeit mit ihrer Dienstpflicht. Ein Fall aus Bamberg wird derzeit geprüft, dort hatte ein Polizist ein Foto von sich und Kollegen in Uniform und mit Dienstwaffen gepostet. (emw)