Apples Ökochefin will anderen Konzernen Vorbild sein

Lisa Jackson möchte den Einfluss des iPhone-Herstellers nutzen, um einen breiteren Einsatz von Recycling und erneuerbarer Energie zu erreichen.

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Apples Ökochefin will anderen Konzernen Vorbild sein

Lisa Jackson ist seit 2013 bei Apple tätig.

(Bild: Apple)

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Als Leiterin der US-Umweltbehörde EPA unter Präsident Barack Obama hat die heutige Apple-Managerin Lisa Jackson laut eigenen Angaben gesehen, wie man mit politischen Entscheidungen von einer bedrohten Zukunft zu einer hoffnungsvolleren kommen könne. "Wir glauben, dass es wichtig ist, unsere Rolle in der Privatwirtschaft zu nutzen, um Druck für mutiges Handeln beim Klimaschutz zu machen – und mit gutem Vorbild voranzugehen."

Jackson, deren Titel bei Apple Vice President for Environment, Policy and Social Initiative lautet, sieht als Beispiel den Einsatz seltener Erden aus dem Recycling im neuen iPhone 11 – zum ersten Mal in einem Smartphone. "Wenn wir das machen, können andere es auch", sagte Jackson. "Wir hoffen, dass diese Entwicklung andere zum Handeln anspornt, damit wir die Nachfrage schaffen können, die man braucht, um dieses recycelte Material noch schneller in einen größeren Maßstab zu bringen." Apple nutzt bei mehreren Modellen auch Aluminium aus dem Recycling.

Jackson sieht einen neuen gesellschaftlichen Fokus auf Umweltschutz. "Die Menschen sind ausgehungert nach echtem Wandel und Führung bei diesem Thema und für mich fühlt es sich an, als wären wir an einem Wendepunkt angelangt." Allein die Tatsache, dass 1,5 Millionen Menschen bei den Klimaprotesten in Deutschland auf die Straße gegangen seien, zeige, dass diesmal etwas anders sei. So glaube sie auch, das Potenzial, gemeinsam "entmutigende" Klima-Herausforderungen anzugehen, sei größer denn je. "Und Stimmen wie die von Greta Thunberg sind so wichtig für die Klarheit, die wir für unseren Antrieb und Herangehensweise brauchen."

Eine Herausforderung sei, dass viele Unternehmen nicht erkennen, dass man sich nicht zwischen dem Wohl des Planeten und dem eigenen Profit entscheiden müsse. Man brauche smarte und innovative Lösungen, um als Branche den CO2-Ausstoß stark und nachhaltig zu senken. Zugleich bedürfe es staatlicher Regulierung dafür.

Apple hatte im vergangenen Jahr bekanntgegeben, dass alle Standorte des Konzerns komplett mit erneuerbarer Energie betrieben werden. Inzwischen verpflichteten sich auch 44 Zulieferer des Konzerns dazu. Apple veröffentlicht zu jedem seiner Geräte Angaben zum CO2-Ausstoß, den es über seine Lebenszeit erzeugen dürfte. Beim neuen iPhone 11 etwa rechnet Apple mit 72 Kilogramm CO2 pro Gerät, davon entstünden 79 Prozent bei der Produktion und 17 Prozent bei der Nutzung. (mit Material der dpa)

(bsc)