Libra: US-Senatoren drohen Mastercard, Visa und Stripe

Der Gegenwind für Facebooks Libra wird auch in den USA größer. Zwei Senatoren drohen Mastercard, Visa und Stripe in einem Schreiben.

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Libra: US-Senatoren drohen Mastercard, Visa und Stripe

(Bild: Ascannio/Shutterstock.com)

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Zwei US-Senatoren haben die CEOs von Mastercard, Visa und dem Online-Bezahldienst Stripe angeschrieben und mahnen, die Zusammenarbeit mit Facebooks Libra zu überdenken. Sonst drohten weitreichende Konsequenzen, die auch das bisherige Geschäft betreffen. Die Verfasser hätten "große Bedenken", da noch immer Schlüsselfragen nicht beantwortet seien. Ein Sprecher der Libra Association reagierte und versichert Klärung.

In dem Schreiben der Politiker heißt es: "Wir sind besorgt, weil wichtige Fragen zum Kundenschutz, zum Umgang mit regulierten Finanzinstitutionen und das globale Finanzsystem betreffend, noch immer nicht beantwortet sind." Facebook habe bisher weder dem Kongress noch Finanzaufsichtsbehörden bewiesen, dass sie die Risiken ernst nehmen würden – "vielleicht nicht mal ihren Unternehmen gegenüber", richten sich die Verfasser direkt an die Geschäftsführer.

Die beiden Demokraten, Brian Schatz und Sherrod Brown, sagen, es gebe zudem noch immer keinen Plan, wie Facebook sicherstellen will, dass der Libra nicht für kriminelle und terroristische Zwecke genutzt werde. "Facebook möchte vom Finanzmarkt profitieren, ohne die Verantwortung eines Finanzdienstleisters zu tragen. Wenn Sie damit fortfahren, müssen Sie mit weitreichenden Überprüfungen rechnen, die nicht nur die Libra-Aktivitäten betreffen, sondern Ihre gesamten Zahlungsvorgänge."

Auf Nachfrage von The Verge erklärte Dante Disparte, Sprecher der Libra Association, man werde alle offenen Fragen vor dem Start klären und alle Sorgen aus dem Weg räumen.

US-Medien hatten bereits berichtet, dass einige große Libra-Partner kalte Füße bekämen und die Zusammenarbeit überdenken. Gerade die Kreditkarten-Riesen Visa und Mastercard, die von den Senatoren nun unter Druck gesetzt werden, seien demnach abgeschreckt. Der Online-Bezahldienst Paypal hatte gerade erst Facebooks Libra den Rücken gekehrt, schließt aber eine künftige Kooperation nicht aus. Zu den Beweggründen hielt sich Paypal bedeckt.

Auch in der Europäischen Politik wächst stetig die Distanz zu Facebooks Libra. Deutschland hat grundsätzliche Bedenken gegenüber Stablecoins. Die Schweiz, in der die Digitalwährung genehmigt werden soll, hat eine ausführliche Liste mit Voraussetzungen veröffentlicht.

(emw)