Mark Zuckerberg plädiert für weitreichende Meinungsfreiheit

Facebook-Chef Mark Zuckerberg hat in einer Rede klar Stellung bezogen: Pro weitreichender Meinungsfreiheit und gegen China.

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Mark Zuckerberg plädiert für Meinungsfreiheit und Privatsphäre

(Bild: Screenshot_Facebook)

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In einer gut eine halbe Stunde dauernden Rede hat Mark Zuckerberg seine Vision vom sozialen Netzwerk und einer weitreichenden Meinungsfreiheit beteuert. Auch wenn er gegen Mobbing, Propaganda und anderen Missbrauch der Plattform sei, hält der Facebook-Chef im Zweifel die freie Meinungsäußerung für wichtiger. Mehrfach stellt er die Frage: "Wo soll man die Linie ziehen?" Seine Antwort lautet vereinfacht: Gar nicht.

Zuckerberg bekräftigt auch seine Entscheidung, Politiker-Posts nicht auf Fakten checken zu wollen und nicht zu löschen: "Ich weiß, dass mir viele Menschen wiedersprechen, aber, ich denke, es ist nicht das Recht eines Privatunternehmens in einer Demokratie, Politiker oder Nachrichten zu zensieren." Der Europäische Gerichtshof hat diese Woche entschieden, Facebook muss Hasskommentare weltweit löschen. Zuckerberg hatte reagiert und gesagt, er halte die Entscheidung für äußerst bedenklich.

Dank des Internets seien klassische Gatekeeper wie Politiker und Journalisten abgelöst worden. Jeder habe eine Stimme. Diese könne aber eben auch benutzt werden, um andere zu verletzen. Es sei nun die Herausforderung unseres Zeitalters, Wege zu finden, damit umzugehen. Zuckerberg erklärt, dass die bei Facebook eingesetzte Künstliche Intelligenz 99 Prozent aller terroristischen Inhalte findet und löscht, bevor sie online gehen.

In seiner Rede an der Georgetown Universität in Washington D.C. wendet sich Zuckerberg auch gegen China. Er habe versucht, seinen Dienst dort zu etablieren, weil er glaubt, dass "es wichtig ist, Menschen in der ganzen Welt zu verbinden." Er hätte so dazu beitragen wollen, eine offenere Gesellschaft zu erschaffen. Die Gespräche scheiterten jedoch. "Sie haben uns nie reingelassen." Die chinesische App TikTok, die Facebook derzeit echte Konkurrenz in der Beliebtheit bei Jugendlichen macht, kritisiert Zuckerberg direkt. Während seine Dienste von Aktivisten und Demonstranten genutzt würden, zensiere TikTok dergleichen Inhalte. (emw)