Facebook will verstärkt gegen Propaganda und gefälschte News vorgehen

Bevor kommendes Jahr in den USA der Präsident gewählt wird, rüstet sich Facebook weitläufiger gegen Propaganda und Falschinformationen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 19 Kommentare lesen
Facebook mit weiteren Maßnahmen gegen Propaganda und gefälschte News

Facebook ist auch ein Tummelplatz für Polit-Trolle.

(Bild: Facebook)

Lesezeit: 2 Min.

Facebook richtet sich auf eventuelle Propagandakampagnen auf seinem Netzwerk angesichts der in einem Jahr anstehenden Präsidentenwahl in den USA ein. Um für mehr Transparenz zu sorgen und Desinformation zu bekämpfen sollen künftig staatlich kontrollierte Medien – wie etwa der russische Fernsehsender Russia Today – gut sichtbar als solche gekennzeichnet werden. Zudem will das Online-Netzwerk auch auf Instagram prominenter auf Beiträge hinweisen, die von unabhängigen Faktenprüfern für falsch erklärt wurden.

Facebook sei in den vergangenen Jahren deutlich besser im Kampf gegen Propaganda und gefälschte Nachrichten geworden, betonte Gründer und Chef Mark Zuckerberg in einer Telefonkonferenz. Zugleich sei das Online-Netzwerk aber immer ausgeklügelteren Attacken aus Ländern wie Russland, Iran und China ausgesetzt. Am Montag gab Facebook auch bekannt, dass drei Kampagnen aus dem Iran und eine aus Russland entdeckt und gestoppt wurden, die sich als gewöhnliche Nutzer ausgaben. Ihre Beiträge hätten auf Menschen in den USA, Lateinamerika und Nordafrika gezielt.

Hier hat auf Instagram der Faktenchecker zugeschlagen.

(Bild: Facebook)

Facebook war unter massive Kritik geraten, weil das Online-Netzwerk im Umfeld der US-Präsidentenwahl 2016 für groß angelegte Kampagnen aus Russland missbraucht wurde, die darauf zielten, die Spannungen in der US-Gesellschaft zu verschärfen.

Accounts von gewählten Politikern, Wahl-Kandidaten und deren Mitarbeitern sollen in einem Programm mit dem Namen "Facebook Protect" verstärkt abgesichert werden, hieß es am Montag weiter. Schärfer will Facebook gegen Versuche vorgehen, Wähler einzuschüchtern oder zum Beispiel über Ort und Ablauf der Abstimmung falsch zu informieren oder ihnen zu suggerieren, wählen sei nutzlos.

Dem Unternehmen geht es auch darum, "unechtes Verhalten" von Nutzern aufzudecken und zu bekämpfen. In nicht näher benannte Projekte, mit denen die Medienkompetenz der Nutzer verbessert werden soll, investiert Facebook zunächst 2 Millionen US-Dollar. (mit Material der dpa) / (anw)