Teradata Universe: Mehr Cloud und Entwickler-Support

Teradatas neuer CEO Oliver Ratzesberger hat einen gravierenden Richtungswechsel eingeläutet: Cloud-Dienste und Abonnements sollen die Lizenzerlöse ersetzen.

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Teradata Univers: Mehr Cloud und Entwickler-Support

(Bild: Harald E. Weiss)

Lesezeit: 3 Min.
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Im Oktober 2018 überraschte Teradatas damaliger COO Oliver Ratzesberger auf der alljährliche Kundenveranstaltung Universe mit seinem Rat: "Hört endlich auf, in Analytics zu investieren – investiert in Antworten!" Inzwischen ist ein Jahr vergangen und einiges hat sich seitdem verändert. So wurde Ratzesberger vor neun Monaten zum CEO berufen und hat anschließend seinen Spruch zu einer Art Firmenslogan ausgebaut.

Doch manche seiner Manager schmunzeln heute über die markante Aussage. "Ich denke, das ist nur ein attraktiver Marketingspruch", sagte beispielsweise Imad Birouty, Director Product Marketing bei Teradata. Er, und auch die anderen Führungskräfte redeten auf der diesjährigen Universe im Einzelgespräch vorwiegend von Analytics, Methoden, Tools und KI.

Insgesamt stand die Veranstaltung ganz im Zeichen der neuen Unternehmensstrategie in Richtung Cloud. "Es wird auch weiterhin viele Kunden geben, die unsere Systeme im eigenen Rechenzentrum einsetzen, aber die Zukunft liegt in der Bereitstellung unseres Kernproduktes Vantage in der Cloud", erklärte Ratzesberger gegenüber iX.

Hierzu gab es eine wichtige Ankündigung: Vantage wird nach AWS und Azure demnächst auch auf der Google Cloud Platform (GCP) verfügbar sein. "Wir hatten anfangs Bedenken, ob sich GCP wirklich an die Unternehmenskunden richtet und ein verlässlicher CIO-Partner sein will, doch seit der Übernahme dieses Bereiches durch Thomas Kurian hat sich vieles zum Positiven gewandelt", beurteilte Teradatas CTO Stephen Brobst das neue Angebot.

Aber auch zu den bestehenden Plattformen gab es Neuigkeiten. So hat Teradata für Amazons S3 mit Objekt-Stores eine native Unterstützung von Low-Cost-Storage eingeführt. Und für alle Plattformen gibt es jetzt ein rein auf der tatsächlichen Nutzung basierendes Abrechnungsmodell. "Wir sind flexibel bis auf die letzte Millisekunde", sagte Teradatas Cloud-Chef Brian Wood.

Damit will das Unternehmen vor allem kleinere und mittlere Unternehmen an die umfangreichen Analytics- und KI-Tools der Vantage-Plattform heranführen. "Gerade der deutsche Mittelstand kann hiervon enorm profitieren, indem diese Unternehmen mit überschaubaren Kosten und einem begrenzten Know-how-Einsatz die gleichen Tools und Methoden nutzen können, wie die Großkonzerne", lobt Wood die neue Preisstruktur.

Hinzu kommt ein weiteres neues Angebot, das ebenfalls auf eine markige Aussage von Ratzesberger im vorigen Jahr zurückgeht: "Die Fusion von Hortonworks und Hadoop ist für mich ein klares Zeichen, dass Hadoop am Ende ist." Konsequenterweise bietet Teradata jetzt einen Dienst zum Wechseln von Hadoop auf Vantage an. Dabei handelt es sich aber vorwiegend um einen Consulting-Service, der die Daten- und Nutzungsstruktur der Hadoop-Umgebung analysiert und darauf aufbauend eine neue Datenarchitektur entwirft.


Für Entwickler, die mit Vantage arbeiten, gab es auf der Veranstaltung noch eine wichtige Vorankündigung. So plant Teradata, unter dem Namen Vantage Developer, schon bald eine komplett neue Suite an Entwicklungs-Tools auf den Markt zu bringen. Genauere Einzelheiten gab es aber noch nicht.

Auf der Veranstaltung spekulierten Teilnehmer außerdem, dass Teradata sein Open-Source-Engagement weiter ausbauen wird – doch sowohl Ratzesberger als auch Brobst wiesen das weit von sich. „Wir sind in vielen peripheren Bereichen und auch im Linux-Sektor bei Open Source beteiligt, aber unsere Kernprodukte bleiben proprietär“, war die übereinstimmende Antwort beider Topmanager. (fo)