Facebook-Chef Zuckerberg: Redefreiheit "wichtig für den weltweiten Kampf für Demokratie"

Redefreiheit geht für den Facebook-Chef über die Äußerung von Meinung hinaus, insbesondere bei Politikern. Gleichzeitig wünscht er sich mehr glückliche User.

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Makr Zuckerberg

Mark Zuckerberg verteidigt Facebooks Umgang mit zweifelhaften Politiker-Aussagen.

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"Ich glaube, wir haben mehr als jede andere wichtige Internetplattform getan, im Versuch, positive Anreize in unsere Systeme einzubauen", meint Facebook-Chef Mark Zuckerberg. Den Vorwurf, Facebook sei darauf aus, aufstachelnde Inhalte anzulocken um das eigene Geschäft zu fördern, hält er für ungerechtfertigt. Vielmehr strebe er nach mehr positiven Erfahrungen für seine User, weil das langfristig geschäftsförderlicher sei. Das hat der Mananger Mittwochabend gegenüber Finanzanalysten deutlichgemacht.

Der Facebook-Konzern hatte gerade Quartalszahlen veröffentlicht, die darlegen, dass Facebook weiter wächst und mehr Werbung zeigt. Anlässlich der Veröffentlichug von Finanzzahlen trifft sich das Konzernmanagement stets in einer Telefonkonferenz mit Börsenanalysten. Zuckerberg nutzte seine übliche Eröffnungsansprache für eine Verteidigungsrede für seinen Standpunkt im Konfliktfeld zwischen Redefreiheit und lügerischer Propaganda.

Demnach basiert seine Entscheidung, Politikerposts auf Facebook nicht auf Fakten checken und auch offensichtliche Lügen nicht zu löschen, nicht auf wirtschaftlichen Überlegungen, sondern auf seiner eigenen Weltanschauung. Die Redefreiheit sei geschichtlich stets wichtig für Fortschritt gewesen und "wichtig für den weltweiten Kampf für Demokratie", erklärte Zuckerberg, "Ich glaube, dass Rede und freier Ausdruck ein wichtiger Teil des heutigen Wegs nach Vorne sind, und daher wird unsere Firma weiterhin für diese Prinzipien eintreten."

Im US-Wahljahr 2020 würden Facebooks Einnahmen von Politikern voraussichtlich weniger als ein halbes Prozent der gesamten Werbeeinnahmen erreichen. "Tatsache ist, dass wir fest überzeugt sind, das politische Äußerungen wichtig sind, und das ist, was uns bewegt", betonte Zuckerberg. Der Mann sieht seine Firma auch als Gegenpol zu China, das sein eigenes Internet und Medienwesen mit völlig anderen Werten entwickle.

Außerdem investiere Facebook so viel wie sonst niemand in die Entfernung schädlicher Inhalte: "Wir haben mehr als 35.000 Leute die an der Sicherheit arbeiten, und unser Budget dafür geht in die Milliarden Dollar jedes Jahr – mehr als der gesamte Firmenumsatz zur Zeit unseres Börsengangs." Facebook werde hier noch mehr investieren und hart daran arbeiten, gefährliche Inhalte zu entfernen. "Ich glaube wir müssen auch vorsichtig dabei sein, mehr und mehr Regeln einzuführen, die Einschränken, wie Leute sich äußern und was sie sagen können", sagte der Konzernchef zu den Finanzanalysten. (ds)