Adobe plant Echtheitssiegel für Fotos

Adobe startet mit Twitter und der New York Times die "Content Authenticity Initiative", um Bilder permanent mit Daten zur Urheberschaft zu versehen.

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Fake News im Netz

(Bild: dpa, Jens Kalaene/Symbolbild)

Lesezeit: 2 Min.

Adobe hat sich im Zuge von Deep-Fakes die Frage gestellt, wie man zukünftig bei immer glaubwürdigerer Bildmanipulation die Echtheit von Grafiken, Fotos und Videos zweifelsfrei einschätzen können soll. In Zusammenarbeit mit Twitter und der New York Times hat der Software-Hersteller daher die "Content Authenticity Initiative" (CAI) gestartet. Sie soll einen Standard für digitale Echtheitsattribute setzen.

Die Initiatoren wollen damit Missbrauch, bespielsweise in Form von Desinformationskampagnen, vorbeugen. Neben Fake News stehen aber vor allem die Content-Schaffenden selbst im Mittelpunkt. Adobe will Nutzern ein Werkzeug an die Hand geben, mit dem sie ihr Werk markieren können. Dieses Werkzeug soll allerdings optional und kein Zwang sein. Ebenso wenig soll es die Schutzfunktion eines Digital-Rights-Management erfüllen.

Digitalkünstler sollen lediglich die Möglichkeit erhalten, mit Adobe-Software ein Attribut zu setzen, dass sie als Urheber ausweist. Auf der Adobe Max zeigte der Hersteller das am Beispiel der Bildbearbeitung Photoshop. Selbst wenn eine Grafik im Web viral geht, bleiben sie damit als Kreative identifizierbar.

So weit die Theorie. Wie das in der Praxis genau aussehen soll, wollen die Gründer dieser Initiative in den kommenden Monaten auf einem "Technical Summit" ausarbeiten. Bisher gibt es nicht viel mehr als einen Blog-Eintrag, der die Idee des Projekts vorstellt. Demnach sollen Fotografen und Künstler Daten zur Urheberschaft ("Attribution Data") in Form von Metadaten in ihrem Werk hinterlegen und es damit als authentisch und von ihnen erstellt ausweisen können. Die Schwierigkeit besteht darin, dass sich diese Daten nicht ohne Weiteres ändern oder löschen lassen dürfen.

Adobe will auf eine noch nicht spezifizierte Weise festhalten, wer das Werk erstellt hat, und ob es von jemand anderem bearbeitet wurde. Diese Daten sollen verschlüsselt auf einen Server übertragen werden und können mit diesem abgeglichen werden.

Sie sollen sich für einen Echtheits-Check online abrufen lassen, damit nicht nur die Urheber profitieren, sondern auch Medien, die sich über die Authentizität eines Fotos informieren wollen und müssen. (akr)