AR-App zum Mauerfall für iPhone und iPad

Am 9. November 1989 öffnete sich die Mauer in Berlin. Heute ist fast vergessen, wie das Leben in der geteilten Stadt war. Die App "MauAR" macht es erlebbar.

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AR-App zum Mauerfall für iPhone und iPad

MauAR gibt einen realistischen Einblick in die Vergangenheit.

(Bild: Entwickler)

Lesezeit: 2 Min.

Diese Woche jährt sich der Fall der Berliner Mauer zum 30. Mal. An vielen Stellen der Hauptstadt sind kaum noch Spuren zu erkennen. Teils markiert ein schnell zu übersehender Streifen aus Pflastersteinen den ehemaligen Verlauf auf den Straßen. Wer in die Welt der geteilten Stadt eintauchen will, kann sich nun App-Hilfe verschaffen: Die Anwendung "MauAR" steht pünktlich zum Jubiläum in einer neuen Version bereit.

Die App MauAR fürs iPhone und iPad des Berliner Entwicklers Peter Kolski gehört sogar zum offiziellen Programm für den 30. Jahrestag des Mauerfalls, der in dieser Woche in der Hauptstadt begangen wird. Sie nutzt sogenannte Augmented Reality (AR) – erweiterte Realität, um den Nutzer die geschichtlichen Ereignisse noch näher zu bringen. Befindet sich der Nutzer in der Nähe des ehemaligen Mauerverlaufs, so blendet die App über das Kamerabild des Smartphones ein, wie die Mauer damals an dem entsprechenden Ort ausgesehen hat und vermittelt damit einen unmittelbaren Eindruck, wie bedrückend das Stadtbild gewirkt haben muss.

Über 160 Kilometer Mauerverlauf lässt sich über die App erkunden. Die Geschichte erzählt die Anwendung anhand von zwei fiktiven Personen. Andreas aus Ost-Berlin und Johanna aus West-Berlin beschreiben aus ihrer Perspektive, wie sie damals den Bau der Mauer und ihren stetigen Ausbau miterlebt haben. In das Straßenbild werden zum Beispiel Panzer der Sowjet-Union und der Westmächte eingeblendet, die sich in der Stadt urplötzlich feindlich gegenüberstanden.

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Wie Augmented Reality bei der MauAR-App eingesetzt wurde, ist auch das Thema eines Vortrags auf der heise MacDev, der neuen Entwicklerkonferenz von Mac & i, die von 3. bis 5. Dezember in Karlsruhe stattfindet. Das Programm der Konferenz steht seit geraumer Zeit online, noch gibt es Tickets für die Veranstaltung zu erstehen.

Ihren Höhepunkt erfährt die Geschichte in der für Apples iPhone und iPad verfügbaren App schließlich im Herbst 1989. An fünf Orten, etwa dem Brandenburger Tor, dem Kurfürstendamm und dem Alexanderplatz, lässt sich der Fall der Mauer auch über dokumentarische Filme fast realistisch miterleben. Wer unterwegs als Tourist die App nutzt, sollte allerdings auf einen ausreichend geladenen Akku achten, der Rechenaufwand für die AR-Darstellung benötigt offenbar kräftig Strom.

MauAR lässt sich auch zu Hause nutzen. Die App zeigt zum Beispiel, wie die Mauer aufgebaut war. Ein Modell veranschaulicht, wie sie sich in den verschiedenen Bauphasen durch die Straßen Berlins zog und wo die Wach- und Kontrolltürme standen. Zahlreiche Fotos und Texte der "Stiftung Berliner Mauer" geben weitere Einblicke in die Geschichte Berlins. (mit Material der dpa)

(bsc)