Gesundheitsdaten von US-Veteranen auf dem iPhone

Die Krankenakten von Millionen amerikanischen Ex-Militärs werden künftig auf Apple-Handys zur Verfügung stehen.

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Bewaffnete Soldaten in Tarnanzügen und Atemschutz vor Gebäude

Eine Gruppe von US-Soldaten im Straßenkampf.

(Bild: New York Army National Guard)

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Apple hat ein großangelegtes Projekt gestartet, bei dem die Gesundheitsdaten von bis zu neun Millionen ehemaligen amerikanischen Militärangehörigen auf iPhones gespeichert werden. Der im Frühjahr angekündigte Plan wurde zusammen mit dem Kriegsveteranenministerium der Vereinigten Staaten (United States Department of Veterans Affairs, kurz VA) in Washington angeschoben und könnte das bislang größte seiner Art werden. Das VA ist der mit Abstand bedeutendste Gesundheitsversorger in den USA, der über 1200 Einrichtungen im ganzen Land betreibt, darunter Kliniken und Krankenhäuser.

Apple hatte zuvor bereits Partnerschaften mit Hochschulkrankenhäusern wie Johns Hopkins und University of California San Diego gestartet, die jedoch deutlich weniger Patienten haben. Das VA-Projekt wurde seit Sommer langsam ausgerollt, nun steht es allen Ex-Militärs in den ganzen USA sowie in Einrichtungen in Kuba, Guam, den Philippinen, Puerto Rico und den US Virgin Islands zur Verfügung.

Nutzer müssen nur ein iPhone mit der Gesundheits-App (Health) besitzen, die Daten sind verschlüsselt und mittels Gesichtserkennung Face ID, Fingerabdrucksensor Touch ID oder alternativ dem iPhone-Passcode gesichert. Neben der Krankenakte der VA sollen auch Daten anderer mit dem Gesundheitsversorger in Verbindung stehender Einrichtungen eingespeist werden, hieß es. Ziel sei es, einen "umfangreicheren Blick auf die Gesundheitsdaten" zu ermöglichen, als dieser bislang verfügbar war.

Dargestellt werden unter anderem auch die aktuell eingenommenen Medikamente, Impfungen, Laborergebnisse, Krankheitsverläufe und mehr. In der Gesundheits-App steht dazu ein neues Health-Portal für Ex-Militärs zur Verfügung. Apple hatte zuvor bereits Partnerschaften mit dem Rezeptdienstleister Allscripts und dem Laborriesen Quest Diagnostics angekündigt.

Insgesamt hat der Konzern nun rund 400 Partner im Gesundheitssystem. Die Daten in der Gesundheits-App werden laufend aktualisiert, Nutzer können entscheiden, welche Informationen an Dritte freigegeben werden. Die Funktion "Health Records" ist seit iOS 11.3 verfügbar, nutzt das Datenaustauschverfahren FHIR. Apple plant offenbar auch Projekte in Europa, hier ist die Umsetzung aufgrund unterschiedlicher lokaler Standards aber schwieriger.

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(bsc)