Leica SL2: Spiegellose Systemkamera mit 47 Megapixeln, gefertigt in Deutschland

Neben einem neuen Sensor bekommt die Leica SL2 nun auch eine interne Bildstabilisierung. Dazu verspricht Leica Zukunftssicherheit dank Firmware-Updates.

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Leica SL2: Spiegellose Systemkamera mit 47 Megapixeln, gefertigt in Deutschland

(Bild: Leica)

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Leica hat mit der SL2 die Nachfolgerin seiner spiegellosen Systemkamera SL vorgestellt. Sie richtet sich an professionelle Fotografen und soll Ende November für knapp 6000 Euro in den Handel kommen. Leica betont, dass die Spiegellose sowohl in Deutschland entwickelt als auch gefertigt werde. Das Metallgehäuse sei wetterfest und auf Robustheit getrimmt, wobei Leica auf die IP54-Zertifizierung verweist und dem entsprechend gegen Staub und Spritzwasser geschützt ist. Des Weiteren betont der Hersteller, Zukunftssicherheit durch "konsequente Firmware-Updates gewährleisten" zu wollen.

Das ist tatsächlich kein neuer Trend am Kameramarkt: Fujifilm rüstet ältere Modelle ebenfalls seit längerem um neue Funktionen nach, selbst wenn ein Nachfolger auf den Markt kommt. Auch Panasonic ist für diese Politik bekannt. Letzterer Hersteller liefert mit der spiegellosen Systemkamera S1R zudem ein Schwestermodell, das wie die Leica SL2 ein L-Mount-Bajonett sowie einen Vollformatchip mit einer Auflösung von 47 Megapixeln besitzt. Sie ist allerdings für knapp 3400 Euro erhältlich und orientiert sich damit preislich an Konkurrenzmodellen wie Sonys A7R IV und Nikons Z7.

Leica SL2 in Bildern (5 Bilder)

Die Leica SL2 ist eine spiegellose Systemkamera, die mit Vollformatsensor arbeitet. Seine Auflösung liegt bei 47 Megapixeln.
(Bild: Leica)

Während die Leica SL noch ohne interne Bildstabilisierung auskommen musste, kann die SL2 nun auf einen beweglich aufgehängten Sensor verweisen, der Kameraverwacklungen ausgleichen soll. So realisiert der Hersteller außerdem einen Multishot-Modus, bei dem die Kamera bis zu acht Bilder in Folge aufnimmt, wobei jede Aufnahme um ein halbes Pixel verschoben ist. Aus diesen Belichtungen berechnet die SL2 fertige Bilder mit einer Auflösung von bis zu 187 Megapixeln.

Auf den ersten Blick unterschiedet sich die Leica SL2 nicht von der Vorgängerin, dennoch hat Leica das Design an einigen Stellen überarbeitet. So besitzt nun beispielsweise der Griffwulst eine Fingermulde und einige Bedienelemente unterscheiden sich in Form und Farbe. Leica will so für eine bessere Ergonomie sorgen. Beim Bedienkonzept bleibt sich der Hersteller ebenfalls treu und integriert weiterhin konsequent das Touchdisplay. Das ist nun 3,2 Zoll groß und bietet eine Auflösung von 2,1 Millionen Pixeln (entsprechend 1024 × 680 Bildpunkte). Einen Auflösungskick hat der elektronische Sucher erfahren, der jetzt auf 5,7 Megapixel (1600 × 1200 Bildpunkte) kommt – eine weitere Parallele zum Schwestermodell Panasonic S1R. Die Bildwiederholrate gibt Leica mit 120 B/s an, die Vergrößerung bleibt bei 0,78 fach.

Die Leica SL2 gehört zum L-Mount-System, das sowohl von Leica, Panasonic und Sigma gepflegt wird. Jeder Hersteller steuert dabei Kameragehäuse und Objektive bei.

(Bild: Leica )

Neue Objektive kündigte Leica nicht gemeinsam mit der SL2 an. Dennoch kann der Hersteller auf ein wachsendes System verweisen. Dem L-Mount haben sich mittlerweile auch Panasonic und Sigma angeschlossen. Beide Hersteller haben erst jüngst weitere lichtstarke Zooms und Festbrennweiten angekündigt. Aktuell bietet Panasonic allein sechs Optiken an, Sigma kommt auf 15. Leica selbst kommt lediglich auf fünf Festbrennweiten sowie drei Zoomobjektive.

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(ssi)