Bundesnetzagentur veröffentlicht Karte mit Ergebnissen der Funkloch-App

Mit der Funkloch-App der Regulerierungsbehörde können Mobilfunknutzer die Geschwindigkeit ihrer Internetverbindung melden – jetzt gibt es einen Überblick.

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Bundesnetzagentur: Karte mit Ergebnissen der Funkloch-App veröffentlicht
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Simon Koenigsdorff

Die Bundesnetzagentur hat erstmals eine Karte mit den Ergebnissen ihrer Breitbandmessungs-App veröffentlicht. Mit der Anwendung können Nutzer die Geschwindigkeit ihres mobilen Internets oder ihres Breitbandanschlusses testen und an die Bundesnetzagentur melden, 2018 kam außerdem eine Funktion zum Melden von Funklöchern hinzu. Nun wurden die Ergebnisse der Nutzer erstmals zusammengefasst als Karte visualisiert. Wie die Bundesnetzagentur mitteilt, flossen mehr als 160 Millionen Messpunkte in die Übersicht ein.

Eine der beiden Karten, die auf einer Seite der Bundesnetzagentur zur Verfügung steht, zeigt in mehreren Zoomstufen die mittlere gemessene Geschwindigkeit des stationären oder mobilen Internets in einem bestimmten Bereich. Die farblichen Abstufungen veranschaulichen dabei entweder die absolut gemessene Downloadrate oder das Verhältnis zwischen der gemessenen und der vertraglich mit dem Netzanbieter vereinbarten Geschwindigkeit. Dazu stehen weitere Filter wie der Messzeitraum oder einzelne Anbieter zur Verfügung. Eine zweite Karte bietet eine Übersicht, an welchen Orten welches Mobilfunknetz (4G, 3G, 2G oder keines) zur Verfügung steht.

Im Großraum Hannover zeigen sich noch zahlreiche Lücken, die aber vermutlich auch auf fehlende Messungen zurückzuführen sind.

(Bild: Screenshot breitbandmessung.de)

Die Bundesnetzagentur betont jedoch auch, dass die Aussagekraft der Karte stark von der Zahl der von der App erfassten Messungen an einem Ort abhängt. Ein Blick in die detaillierteren Zoomstufen offenbart tatsächlich, dass die Karte trotz der vielen Messpunkte noch nicht dazu in der Lage ist, Funklöcher flächendeckend abzubilden. Wie hier am Beispiel des Großraums Hannover zu sehen ist, sind die Internetgeschwindigkeiten im Stadtgebiet zwar weitgehend erfasst, doch im Umland klaffen noch etliche Lücken, die nicht alle auf die völlige Abwesenheit von mobilem Internet zurückzuführen sein dürften. Auch im Funkloch-Modus der Karte zeigen sich noch zahlreiche Lücken, an denen keine Messpunkte zur Verfügung stehen, vor allem im ländlichen Raum.

Ernüchternd ist hingegen die Ansicht "Verhältnis gemessen/vereinbart" im Mobilfunkbereich – hier bleiben weite Teile Deutschlands laut der Karte gerade einmal im Bereich von 0 bis 20 Prozent der versprochenen Geschwindigkeit. Bei stationären Anschlüssen bewegen sich viele Gebiete immerhin im Bereich zwischen 60 und 80 Prozent oder darüber.

Die Beobachtung deckt sich mit dem letzten Jahresbericht der Bundesnetzagentur, der im März veröffentlicht wurde und kaum Fortschritte gegenüber dem Vorjahr vermelden konnte. Damals hatte der Präsident der Behörde, Jochen Homann, beklagt: "Über alle Bandbreiteklassen und Anbieter hinweg erreichen Kunden erneut oft nicht die maximale Geschwindigkeit, die ihnen in Aussicht gestellt wurde." (siko)