Apples Augmented-Reality-Headset angeblich auf 2022 verschoben

In einem internen Meeting soll der Konzern angekündigt haben, noch Zeit für sein großes AR-Projekt zu brauchen. Offenbar ist ein 3D-Scanner geplant.

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App lässt Berliner Mauer in Augmented Reality erleben

AR gibt's bei Apple aktuell nur auf iOS-Geräten.

(Bild: dpa, Brooks Kraft/Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Wann erscheint Apples lange erwartete Augmented-Reality-Brille? Nachdem optimistische Analysten bereits mit dem kommenden Jahr als Auslieferungsdatum gerechnet hatten – auch dank einer angeblichen Zusammenarbeit mit Valve –, kommen nun aus Apples Betriebsablauf selbst frische Infos, die einen späteren Zeitpunkt nahelegen. So soll der Konzern im vergangenen Monat ein internes Meeting mit 1000 Mitarbeitern im hauseigenen Steve-Jobs-Theater gehalten haben, um Mitglieder der entsprechenden Unternehmenseinheiten über den aktuellen Stand zu informieren.

Der Chef des Apple-AR-Teams, Mike Rockwell, kündigte dabei an, Apple plane ein erstes Headset-Gerät für 2022. Es soll unter anderem über einen 3D-Scanner verfügen. Ein "schnittigeres" Modell in Form einer Brille sei für 2023 vorgesehen, schreibt der IT-Newsdienst The Information unter Berufung auf Anwesende.

Einem weiteren neuen Bericht der Finanznachrichtenagentur Bloomberg zufolge sind für 2020 neue AR-Sensoren für iPad Pro und iPhone geplant. Bei dem Tablet sehe Apple ein neues Modul mit zwei Kamerasensoren vor (aktuell wird ein Objektiv mitgeliefert), zudem ein "kleines Loch für das 3D-System". Damit sollen dann dreidimensionale Scans von Räumen, Objekten und Personen möglich werden. Der Sensor sei auch für das 2020er High-End-iPhone geplant. Bloomberg geht von einer Kombination eines AR- und VR-Headsets für "2021 oder 2022" aus, das zunächst für Spiele, Videos und virtuelle Meetings gedacht ist. Eine leichtere AR-Brille sei für 2023 angedacht.

Das AR/VR-Headset soll laut The Information den Codenamen N301 tragen und Facebooks Oculus Quest ähneln, aber über ein schlankeres Design verfügen. Kameras sind an den Außenseiten angebracht, um Nutzern zu erlauben, mit der physischen Umgebung zu interagieren. Apple setze für das Headset leichtgewichtige Materialien – darunter Textilien – ein, damit es über einen längeren Zeitraum komfortabel getragen werden kann. Die neue AR-Brille von Apple trägt wiederum den Codenamen N421 und soll den ganzen Tag über auf der Nase bleiben. Aktuell sehen Prototypen angeblich wie teure Sonnenbrille mit dickem Rahmen aus, in dem Akku und Chips stecken. Geplant ist angeblich auch eine Funktion, bei der sich die Brillengläser verdunkeln, wenn ein Nutzer AR-Dienste einsetzt, damit die Umgebung sieht, dass die Person womöglich abgelenkt ist.

Es ist unklar, warum Apple derart viele Mitarbeiter über seine Pläne informiert hat. Der Konzern hält sich selbst intern oft mit der Informationsübermittlung zurück. Größere Leaks, die aus Interna stammen, gelten daher als selten. Der Zeitplan 2022/23 wirkt realistischer als bisherige Angaben, laut denen Apple schon 2020 mit AR-Gläsern auf den Markt kommen könnte. Auch ehemalige Apple-Mitarbeiter, mit denen Mac & i sprechen konnte, halten dies für wahrscheinlich.

(bsc)