Bank versichert: Diskriminieren nicht bei Apple Card

Goldman Sachs hat Vorwürfen widersprochen, dass bei der Kreditkarte des iPhone-Herstellers sexistische Algorithmen verwendet werden.

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Bank: Diskriminieren nicht bei Apple Card

Die Apple Card mit passender App (hier von einer Frau)

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Die Großbank Goldman Sachs, die Apple als Dienstleister bei seiner Apple Card dient, hat Vorwürfe zurückgewesen, laut denen die Kreditkarte Frauen diskriminiert. Der schwere Vorwurf war aufgekommen, nachdem ein Tech-Unternehmer beim Kurznachrichtdienst Twitter berichtet hatte, dass seiner Frau ein wesentlich geringeres Kartenlimit als ihm eingeräumt worden sei. Später berichtete unter anderem Apple-Mitgründer Steve Wozniak von einem ähnlichen Erlebnis – obwohl sowohl Wozniak als auch der Tech-Unternehmer gemeinsam veranlagen und keine Gütertrennung vereinbart hatten. Der Finanzregulierer in New York kündigten daraufhin eine Untersuchung an.

Die Bank versicherte daraufhin nun in einer Stellungnahme: "In allen Fällen haben wir keine Entscheidungen auf Basis von Faktoren wie das Geschlecht getroffen und werden das auch nicht tun." Als Erklärung für die Merkwürdigkeiten beim Kreditrahmen hieß es, auch bei Familienmitgliedern würden die Apple-Card-Anträge getrennt voneinander geprüft.

Dabei würden unter anderem das Einkommen, der Credit Score (Kreditrating in den USA), die bisherige Verschuldung und die Rückzahlungsmoral in Betracht gezogen. Apple lässt seine in diesem Jahr zunächst nur in den USA eingeführte Kreditkarte von Goldman Sachs betreiben. Die Kritik richtete sich aber gleichermaßen gegen die Bank und den iPhone-Konzern. Apple reagierte auf die Vorwürfe bislang nicht und ließ Goldman Sachs den Vortritt.

Der IT-Gründer David Heinemeier Hansson hatte Ende vergangener Woche bei Twitter geschrieben, seine Ehefrau habe bei ihrer Apple Card ein 20 Mal niedrigeres Kreditvolumen bekommen als er – obwohl sie wie erwähnt ihr Eigentum teilten und gemeinsame Steuererklärungen einreichten. Die Tweets von Hansson, der Entwickler der Programmiersprache Ruby on Rails und Mitgründer der Webfirma Basecamp ist, verbreiteten sich schnell viral. Apple-Mitbegründer Wozniak schrieb wiederum, ihm sei ein zehn Mal höheres Kreditlimit als seiner Frau eingeräumt worden. Er forderte, Apple müsse Verantwortung bei der Karte mitübernehmen. Zugleich berichtete der Mitgründer der Finanzfirma Birch, Alexander Cohen, in seiner Familie habe im Gegenteil seine Frau mehr Kreditvolumen zugesagt bekommen. Er schätze, es handele sich offenbar um einen Bug im Code von Goldman Sachs, der den Kreditrahmen berechnet, "nicht um einen sexistisch getriebenen Algorithmus, der allen Frauen ein Zwanzigstel des Limits gibt".

"Jeder Algorithmus, der mit oder ohne Absicht zu einer diskriminierenden Behandlung von Frauen oder jeder anderen geschützten Gruppe führt, verstößt gegen New Yorker Recht", sagte dagegen eine Sprecherin der Finanzaufsichtsbehörde des Bundesstaates der Finanznachrichtenagentur Bloomberg. Die Untersuchung solle sicherstellen, dass alle Kunden gleich behandelt werden, egal welchen Geschlechts, welcher Rasse oder welcher sexueller Orientierung. (mit Material der dpa)

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(bsc)