Ausprobiert: Javascript fürs Handgelenk mit der Smartwatch Bangle.js

Die Bangle.js bringt Javascript auf die Smartwatch. Mit wenig Aufwand lassen sich eigene Apps schreiben.

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Eine Hand hält das runde Display einer schwarzen Smartwatch. Darauf steht: Bangle.js.

(Bild: Espruino)

Lesezeit: 13 Min.
Von
  • Maik Schmidt
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Smartwatches erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, aber die meisten lassen sich nur schwer oder gar nicht um eigene Apps erweitern. Googles Wear OS und WatchOS von Apple sind nicht besonders einsteigerfreundlich und die Produkte mancher Hersteller kommen gar mit gänzlich proprietärer Software daher.

Von dieser Situation war Gordon Williams, der Vater des Espruino-Projekts, wenig begeistert und setzte sich daher zum Ziel, eine Smartwatch zu entwerfen, die sich in JavaScript programmieren lässt. Das Ganze hat er wieder einmal im Rahmen einer Kickstarter-Kampagne erfolgreich finanziert und sein neuestes Baby auf den Namen Bangle.js getauft. Künftig soll die Bangle im Espruino-Shop erhältlich sein.

Aus dem Make-Testlabor

Die Make-Redaktion probiert viel mehr aus, als ins alle zwei Monate erscheinende Heft passt. Deshalb veröffentlichen wir auf unserer Webseite in loser Folge weitere Testberichte.

Statt eine komplett neue Uhr zu entwerfen, hat Williams sich bestehende Produkte angesehen und sie einem Reverse Engineering unterzogen. Auf diese Weise musste er anschließend "nur noch" die Firmware des Geräts austauschen.

Er hat sich letzten Endes für das Modell F18 des chinesischen Herstellers DT No.1 entschieden. Diese Uhr ist bis zu 10 Metern Tiefe wasserdicht und basiert auf dem Nordic-Chip nRF52832. Angetrieben wird sie durch eine ARM Cortex-M4 CPU mit einer Taktrate von 64MHz. Dem Prozessor stehen 64kB RAM und 512kB Flash-Speicher direkt auf dem Chip zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es noch 4MB externen Flash-Speicher.

Das farbige LC-Display bietet 240 × 240 Pixel bei einer Diagonale von 1,3". Ferner verfügt es über zwei berührungsempfindliche Zonen. Neben diesen dienen drei Tasten auf der rechten Seite der Uhr als Eingabemedien. Die Kommunikation mit der Außenwelt ist auch per Bluetooth Low Energy (BLE) möglich. Die Ausstattung in Bezug auf Sensoren ist üppig. Neben einem GPS/Glonass-Empfänger gibt es einen Puls-Monitor, ein 3-Achsen-Magnetometer und einen 3-Achsen-Beschleunigungssensor. Ein Piezo-Lautsprecher und ein Vibrationsmotor können zur Ausgabe von Benachrichtigungen verwendet werden.

Der 350mAh-Akku betreibt die Hardware circa eine Woche lang im Stand-By. Schaltet man hingegen GPS und den Bildschirm permanent ein, ist nach knapp drei Stunden Schluss, denn beide zusammen verbrauchen ungefähr 100mA.

Wie es sich für ein Bastler-Produkt gehört, kann man die Uhr mit nur vier Schrauben öffnen und für viele Projekte kann es von Vorteil sein, dass sich auch das Armband leicht entfernen lässt.