Unternehmen fordern von den USA Verbleib im Pariser Klimaschutzabkommen

Zum Auftakt der UN-Klimakonferenz: Google, Apple, Mastercard und weitere Unternehmen fordern die USA auf, im Pariser Abkommen zu bleiben.

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Vernetzte Welt
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Unternehmen aus den USA haben anlässlich der heute startenden UN-Klimakonferenz betont, dass sie den Verbleib der Vereinigten Staaten im Pariser Abkommen fordern. Zu den Unterzeichnern gehören die CEOs großer Tech-Konzerne wie Google, Apple, Tesla, IBM und Microsoft sowie anderer Unternehmen, darunter Walt Disney, Unilever, Mastercard bis hin zu Levi Strauss und Coca-Cola.

Gemeinsam stünden die Chefs für zwei Millionen Angestellte in den USA, hinzu kämen Gewerkschafter, die 12,5 Millionen Arbeitnehmer vertreten, heißt es in dem Schreiben, das unter der Domain "United for Paris Agreement" veröffentlicht wurde. Bereits vor zwei Jahren habe man sich erstmals getroffen, um die Einhaltung des Klimabkommens zu unterstützen, nun wiederhole man die Forderung. "Heute, mit Rekordtemperaturen im ganzen Land, heftigen Hurrikans, die auf die Küsten treffen, mehr zerstörerischen Waldbränden, Dürre und Überflutungen, die der Wirtschaft schaden, haben wir keine Zeit zu verlieren."

Dabei betonen die Unternehmen, dass der Verbleib im Abkommen einer Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit im globalen Markt zutrage und schlussendlich, durch die Entwicklung neuer Technologien, auch Arbeitsplätze und zukunftsfähige Firmen entstehen würden. Es brauche Innovation, um Emissionen kostengünstig zu verringern.

Donald Trumps US-Regierung hatte intern bereits 2017 die Kündigung aus dem Pariser Klimaabkommen eingeleitet, im November dieses Jahres war es dann soweit – pünktlich zum Auftakt des neuen Wahlkampfes wurde der offizielle Austritts-Prozess begonnen. Die Kündigungsfrist beträgt allerdings ein Jahr. Damit könnte selbst im Falle eines Regierungswechsels der Austritt nicht verhindert werden. Die Wahl des neuen US-Präsidenten findet einen Tag zuvor statt, seine Vereidigung wird entsprechend später sein.

Der Rückzug war im Wahlkampf 2016 ein zentrales Wahlversprechen Trumps. Anders als die Unternehmen glaubt der Präsident, das Abkommen benachteilige die US-Wirtschaft, zudem sei es zu kostspielig.

Die 25. UN-Klimakonferenz in Madrid dauert zwei Wochen. Klimaforscher sagen, im kommenden Jahr müsse die Weltgemeinschaft die Kurve bekommen, um das Schlimmste zu verhindern. 25.000 Menschen nehmen an den Verhandlungen teil, 200 Staaten sind vertreten. Das Pariser Abkommen sieht vor, dass die Staaten alle fünf Jahre ehrgeizigere Klimaschutzpläne vorlegen. In Madrid sind diese fünf Jahre nun erstmals seit Unterzeichnung der Vertragspartner verstrichen. (emw)