Mini-LED-Bildschirme ab 2020 in zwei portablen Apple-Produkten

Einem gut informierten Analysten zufolge soll die neue Display-Technik in einem iPad und einem MacBook landen – bis Ende nächsten Jahres.

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MacBook Pro 2019

MacBook Pro mit 16- und 13,3-Zoll-Display – und noch ohne Mini-LED.

(Bild: Apple)

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Apple plant offenbar die Verwendung verbesserter Bildschirme in seinen portablen Geräten. Ming-Chi Kuo, oftmals richtig liegender Analyst des taiwanischen Geldhauses TF International Securities, erwartet für die zweite Jahreshälfte 2020 zwei Geräte mit Mini-LED-Technik.

Es handelt sich angeblich um ein neues iPad Pro mit 12,9 Zoll sowie eine überarbeitete Variante des MacBook Pro mit 16-Zoll-Bildschirm, dessen erste Version in diesem Herbst auf den Markt kam.

Mini-LED-Displays haben einige Vorteile. Sie erlauben leichtere und dünnere Komponenten, bieten aber auch High-Dynamic-Range-Support plus hohen Kontrast. Zudem ist ein lokales Dimming möglich, was Strom spart und für ein insgesamt besseres Bild sorgt. Die Technik ist aktuell noch teuer – Apple dürfte aufgrund der Massenabnahme aber schnell dafür sorgen, dass sie im Preis sinkt. Bislang setzt der Konzern die Mini-LED-Technik nur in seinem noch für Dezember erwarteten Pro Display XDR ein, das mindestens 5000 US-Dollar kostet.

Die Mini-LED-Technik soll von Apple bei Geräten mit größeren Displays gegenüber OLEDs bevorzugt werden, da der Konzern Burn-In-Probleme befürchtet – und das Mini-LED-Verfahren einen ähnlich großen Farbbereich (Color Gamut) abdecken kann. Apple bezieht zudem seine OLEDs derzeit nahezu komplett von Samsung und möchte sich augenscheinlich von dieser Abhängigkeit lösen.

Kuo hatte bereits im Herbst spekuliert, dass Apple Mini-LEDs portabel machen könnte, allerdings noch keine Details zu den konkreten Geräten genannt. Der Analyst, der gute Kontakte in Apples Lieferkette hat, will weiterhin vernommen haben, dass Apple in den kommenden zwei bis drei Jahren zwischen vier und sechs Produkte mit Mini-LED-Technik auf den Markt bringen wird. Der Konzern werde die Entwicklung des Verfahrens industrieweit beschleunigen.

Aktuell hängt Apples iPad-Entwicklung ein wenig in der Luft. Der Konzern hatte 2018 zuletzt neue Pro-Modelle präsentiert, 2019 jedoch nur ein Einsteiger-iPad im Herbst sowie ein neues iPad mini und ein – für viele Nutzer überraschend – iPad Air 3 im März. Eine neue Variante des MacBook Pro mit 16-Zoll-Display passt jedoch gut für Herbst 2020. Kuo erwartet für das neue iPad Pro auch den Einsatz des bislang von Apple noch nicht angekündigten "A14X"-SoC.

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(bsc)