PC-Markt in Europa weiter auf Talfahrt
Weder die Folgen des 11. September noch das in den Startlöchern stehende Windows XP beeinflussen die aktuelle Talfahrt des PC-Marktes, so die Analysten von IDC.
Weder die Folgen der Terrorereignisse vom 11. September noch das in den Startlöchern stehende Windows XP beeinflussen in größerem Maße die aktuelle Talfahrt des PC-Marktes, so die Analysten von IDC. XP könne lediglich bei den Privatnutzern zu einer leichten Verbesserung der Marktsituation beitragen. Die Firmen, die drei Viertel des Gesamtmarktes ausmachen, warteten jedoch die ersten Bugfixes und Service Packs ab.
In einer Telefonkonferenz zu den vorläufigen Marktzahlen des dritten Quartals 2001 in EMEA (Europa, inklusive naher Osten und Afrika) gab IDC ferner an, dass hier der PC-Markt in Stückzahlen um 9,5 % gegenüber dem Vorjahr geschrumpft sei. Im zweiten Quartal 2001 lag er noch auf dem Niveau des Vorjahres. Dennoch ist der Rückgang in Europa deutlich niedriger als in den USA, wo er im 3. Quartal drastische 21 % betrug. Weltweit beziffert ihn IDC mit 13,5 %.
Spitzenreiter der PC-Verkäufer in Europa ist weiterhin Compaq (14,5%) vor Dell (10,4%), Fujitsu Siemens (8,5%), HP (8,5%) und IBM (6,6%). Unter den Top 5 konnte nur Dell seine Verkäufe steigern (+6,6 %), alle anderen mussten zum Teil erhebliche Verluste einstecken (IBM gar über 28 %).
Die geographische Verteilung innerhalb Europas ist sehr unterschiedlich, Frankreich hat es mit -18,2 % am schlimmsten getroffen, gefolgt von Großbritannien (-15,5 %) und Deutschland ( -15,5 %). Demgegenüber gibt es auch Länder mit leicht positiver Bilanz wie Italien und Norwegen. Während sich die Verkäufe von Notebooks (+0,9%) und kleineren Servern (+0,5%) halten konnten, brach vor allem der Desktop-Markt ein (-12,5%), in Deutschland um 17,6 %, in Frankreich sogar um 22,6 %.
Auch im nächsten Quartal wird es in EMEA nach den Prognosen von IDC nicht besser aussehen, sondern sogar geringfügig schlechter: rund 10 Prozent unter dem Vorjahr, so dass das Gesamtjahr 2001 mit einem Minus von 5 Prozent abschließen wird. Im Jahr 2002 stabilisiert sich die Lage, erst ab 2003 erwartet IDC dann wieder einen deutlichen Aufwärtstrend.
Diese Aussage fĂĽr den Absatz nach StĂĽckzahlen auf dem PC-Markt gilt laut IDC darĂĽber hinaus auch fĂĽr den Umsatz im Bereich Hardware der gesamten IT-Branche (inklusive groĂźer Server, Kommunikation etc). Damit revidierte IDC eine frĂĽhere Prognose und sagt jetzt voraus, dass erst das Jahr 2003 in Westeuropa in etwa wieder das Volumen des Jahre 2000 von rund 108 Milliarden Dollar erreichen werde (die alte IDC-Prognose ging von 124 Milliarden fĂĽr 2003 aus).
Besser als bei der Hardware sieht es bei Software und vor allem den Service-Dienstleistungen aus. Zwar revidierte IDC auch hier die letzten Langzeit-Prognosen etwas nach unten, erwartet bei beiden Sektoren jedoch weiterhin Steigerungen des Marktes um rund 10 Prozent jährlich. Mit 151 Milliarden Dollar liegt dann der erwartete Umsatz auf dem Service-Sektor im Jahr 2003 weit vor der Hardware (109 Milliarden Dollar) und der Software (80 Milliarden Dollar). (as)