E-Tretroller-Sabotage: Extinction Rebellion macht 3600 Trottinettes unbrauchbar

Die Umweltaktivisten von Extinction Rebellion in Frankreich finden Elektrotretroller gar nicht umweltfreundlich.

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Sabotage an E-Tretrollern: Exinction Rebellion macht 3600 Trottinettes unbrauchbar

(Bild: Extinction Rebellion France auf Twitter)

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Sie dienen der Fortbewegung, mit ihnen verunfallen die Fahrer und sie stören mancherorts den Fußgängerverkehr und das Stadtbild: E-Tretroller. Die Umweltaktivisten von Extinction Rebellion haben eine weitere Verwendung für die Roller gefunden. Sie sabotieren sie, drücken so ihren Protest aus und wollen vor allem erreichen, dass die Elektrotretroller nicht benutzt werden, um zu den in Frankreich laufenden Streikaktionen zu gelangen. Dafür gebe es bessere Fortbewegungsmittel.

Extinction Rebellion France hat vorige Woche nach eigenen Angaben in Paris, Lyon und Bordeaux rund 3600 der dort Trottinettes genannten neumodischen Roller unbrauchbar gemacht, indem sie deren QR-Code übermalten. Dadurch seien die betroffenen Gefährte von potenziellen Nutzern nicht mehr buchbar gewesen.

Die Roller verbrauchten viel Energie, hätten eine kurze Lebensdauer und seien lediglich ein Feigenblatt mit angeblichem Nutzen für die Umwelt, schreiben die Aktivisten auf Twitter. Zudem verweisen sie darauf, dass zwar durch Akkus fossile Energieträger ersetzt werden, der steigende Bedarf an Lithium durch vermehrte Akku-Produktion ein weiteres Problem zu werden drohe. Insgesamt seien die Elektro-Tretroller auch nicht CO2-neutral.

Manch anderer Twitternutzer zeigt sich ungemach gegenüber der Protestaktion. Die Elektrotretroller seien sehr wohl ein umweltfreundliches Transportmittel für Stadtbewohner. Durch solche Menschen, die das Eigentum anderer Menschen nicht respektieren, werde die Lebensdauer der Trottinettes verkürzt.

Die angeblich positive Umweltbilanz von E-Tretrollern zog vor Kurzem das Umweltbundesamt in Zweifel. Sie trügen kaum zu einer umweltfreundlicheren Mobilität in Innenstädten bei. Die gefahrenen Strecken sind meist sehr kurz und können regelmäßig auch zu Fuß, mit Bus, Bahn oder Fahrrad bewältigt werden, hieß es im September aus dem Umweltbundesamt. Im Vergleich zum Fahrrad seien die E-Tretroller die "deutlich umweltschädlichere" Variante. Mit dem Fahrrad ließen sich Strecken ebenso schnell bewältigen und lasse sich Gepäck besser transportieren. (anw)