5G-Campusnetze für industrielle Anwendungen

Mit 5G erhalten Unternehmen die Möglichkeit, eigene Mobilfunknetze zu betreiben. Die Politik schafft dafür die regulatorischen Voraussetzungen.

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5G-Campusnetze für industrielle Anwendungen Angebunden
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Von
  • Achim Born
Inhaltsverzeichnis

Die produzierende Branche sieht 5G als wichtigen Baustein für die Digitalisierung und als Fundament für die Industrie 4.0 an. Neben Leistungsmerkmalen wie der im Vergleich zu LTE zehnmal höheren Übertragungsrate und der Echtzeitfähigkeit dient vor allem die extrem hohe Zuverlässigkeit der Vernetzung als entscheidendes Argument für den Einsatz des gehypten Mobilfunkstandards. So lauten wesentliche Ergebnisse einer Umfrage der Managementberatung Detecon und der Universität Regensburg.

Vom schnellen, störungssicheren Datenaustausch in den Werkshallen versprechen sich die Protagonisten einen regelrechten Produktivitätsschub, beispielsweise infolge einer flexiblen Anpassung der Produktion an wechselnde Anforderungen – und das bei sinkenden Betriebskosten durch mehr Automatisierung.

Eine Steigerung der Bruttomarge zwischen 5 und 13% sei in Fertigung und Logistik bei einer konsequenten 5G-/LTE-Vernetzung drin, ergab eine von ABI Research in Kooperation mit dem Netzausrüster Ericsson erstellte Analyse. Die Autoren errechnen unter anderem am Beispiel eines 50.000 Quadratmeter großen deutschen Warenlagers den finanziellen Vorteil über eine Laufzeit von fünf Jahren. Das Investitionsvolumen für den Einsatz der benötigten Mobilfunktechnik für Robotik, Warenverfolgung und Zustandsüberwachung der vernetzten Geräte, aber ohne Kosten für Frequenzen, veranschlagen sie auf sechs Millionen US-Dollar. Im Gegenzug sollen sich eine Ertragssteigerung um 13,2%, ein zusätzliches Durchlaufvolumen von 15,9 Mio. Paletten und operative Einsparungen von 355,5 Mio. Dollar einstellen.