Twitter sperrt Tausende Accounts mit Verbindungen zu Saudi-Arabien
Mehr als 80.000 Twitter-Konten hat das Unternehmen gesperrt. Sie sollen gezielt Einfluss auf Diskussionen mit Bezug zu Saudi-Arabien genommen haben.
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Der Kurznachrichtendienst Twitter hat nach eigenen Angaben mehr als 88.000 Accounts mit Verbindungen nach Saudi-Arabien blockiert. Interne Analysen hätten gezeigt, dass sich die Accounts gezielt Diskussionen mit Bezug zu Saudi-Arabien gewidmet hätten, teilte das US-Unternehmen am Freitag mit.
Netzwerk eines saudischen Marketingunternehmens
Die Accounts sollen Nachrichten, die sich positiv saudischen Autoritäten gegenüber geäußert hätten, unter anderem durch aggressives "Liken" oder "Retweeten" verstärkt haben, heißt es in der Mitteilung von Twitter. Es habe sich um eine groß angelegte und staatlich gestützte Informationskampagne gehandelt, die aus Saudi-Arabien gekommen sei.
Das Unternehmen veröffentlichte am Freitag Daten von 5929 dieser Accounts, die gegen Richtlinien der Plattform verstoßen hätten. Die Daten der weiteren Accounts würden unter anderem aus Datenschutzgründen nicht veröffentlicht. Hinter dem Netzwerk an Accounts soll ein Marketingunternehmen aus Saudi-Arabien stehen. Auch der Firmenaccount wurde permanent gesperrt.
Bereits im September dieses Jahres hatte Twitter zahlreiche Konten gesperrt, die in manipulativer Absicht positive Informationen unter anderem über Saudi-Arabien verbreitet hatten. Einige dieser Konten stellten sich als unabhängig dar, sollen aber Regierungen nahegestanden haben. Bei dieser Aktion ging es auch um den saudischen Blogger und Kolumnisten der Washington Post Jamal Kashoggi, der im Oktober 2018 im saudischen Konsulat in Istanbul ermordet worden war.
Anfang November hatte das US-Justizministerium bekanntgegeben, dass zwei frĂĽhere Twitter-Mitarbeiter private Kontoinformationen von Regierungskritikern fĂĽr Saudi-Arabien ausspioniert haben sollen.
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(mit Material der dpa) / (tiw)
