USA reguliert Exporte von Software mit Künstlicher Intelligenz

Die USA verschärfen die Regeln für den Export von KI-Software. Betroffen sind Programme, die Satelliten-Bilder auswerten können.

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USA reguliert Exporte von Software mit Künstlicher Intelligenz

(Bild: sdecoret / Shutterstock.com)

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Mit neuen Regulierungen für den Im- und Export von KI-Software wollen die USA vor allem China treffen. Ab dem heutigen Montag muss man, um bestimmte Programme auszuliefern, zunächst Lizenzen dafür einholen. Konkret geht es um Systeme, die Satelliten-Aufnahmen auswerten können.

Das Gesetz, das den Export regeln soll, ist bereits 2018 beschlossen worden. Unter dem Namen "Export Control Reform Act" (ECRA) hat die US-Regierung eine Reihe von Restriktionen für die Ein- und Ausfuhr "neu entstehender Technologien" festgelegt, die im Zusammenhang mit der nationalen Sicherheit stehen.

Eine Ausnahme ist Kanada – hier müssen für den Austausch keine Genehmigungen beantragt werden. China hingegen, das in der Forschung und Arbeit mit Künstlicher Intelligenz ebenfalls wie die USA recht fortschrittlich ist, bekommt damit Steine in den Weg gelegt. Trotz einer Teil-Einigung liegen die beiden Länder zudem seit längerem in einem Handelskonflikt.

Die Begrenzung ist recht speziell. Betroffen ist Software, die auf neuronalen Netzwerken basiert und sogenannte "points of interest", also besonders wichtige Informationen aus Satelliten-Bildern herauslesen kann. Als Beispiele werden in der offiziellen Erklärung der US-Regierung Fahrzeuge und Häuser genannt. Auch dürfen die Programme keine generellen Höhenmodelle erstellen können sowie Negative und müssen eine grafische Bedienungsoberfläche haben. Solche Software kann für die automatische Zielerfassung im militärischen Bereich genutzt werden.

Gerade Künstliche Intelligenz profitiert vielfach vom Austausch und offenen Zugang. Bereits bei der Ankündigung der USA, Technik-Exporte einschränken zu wollen, tauchten Sorgen auf, dass die Regelungen weitläufiger sein und damit deutliche Auswirkungen auf den freien Handel haben könnten. Regierungsbehörden gewinnen – durch die nötige Einsicht bei der Beantragung von Lizenzen – auch an Einfluss auf Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Weitere Gebiete, die künftig reguliert werden sollen, sind unter anderem Mikrochips, Quantentechnik, 3D-Druck und Hyperschalltechnik.

(emw)