CES

Dell zeigt Konzeptstudien für Mobilgeräte mit zwei Displays oder Faltbildschirm

Das Concept Duet hat zwei gleich große Bildschirme; das Concept Ori verwendet ein faltbares OLED.

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Dell zeigt Konzeptstudien für Mobilgeräte mit zwei Displays oder Faltbildschirm

Dell präsentiert das Concept Duet.

(Bild: c't / Florian Müssig)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Florian Müssig

Dell stellt auf der CES zwei Konzeptstudien für künftige Mobilgeräte mit Windows aus. Das Concept Duet hat zwei über 360-Grad-Scharniere verbundene Hälften mit je einem 13,4-Zoll-Bildschirm, während das Concept Ori ein faltbares OLED-Display mit etwa 13 Zoll Diagonale verwendet.

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Das Duet erinnert damit an Microsofts Surface Neo mit größerem Bildschirm und das Ori an Lenovos ThinkPad X1 Fold. Anders als Lenovo und Microsoft betont Dell allerdings, dass es sich bei beiden Geräten um Konzeptstudien handelt und nicht um fertige Produkte. Insofern gibt es auch keine Preise oder Angaben zur Verfügbarkeit.

Dass das ausgestellte Exemplar des Concept Duet einen deutlich finaleren Eindruck machte als das Concept Ori, ist laut Dell nicht verwunderlich: Sowohl mit Touchscreens als auch mit 360-Grad-Scharnieren haben man in den vergangenen Jahren viel Erfahrung gesammelt. Somit war nur noch wenig Feinschliff und Experimentierbedarf hinsichtlich der Hardware nötig – etwa, dass sich im Laufe der Zeit gezeigt hat, dass eine symmetrische Aufteilung des Geräts in zwei gleich dicke und möglichst gleich schwere Hälfte am sinnvollsten ist.

Dell Concept Duet (4 Bilder)

Dells Doppelbildschirmgerät Concept Duet bietet zwei 13,4-Zoll-Touchscreens.
(Bild: c't / Florian Müssig)

Die eigentliche Herausforderung sei vielmehr die Softwareseite, und dort war auch die meiste Arbeit notwendig – etwa wie sich die Bildschirme verhalten und drehen, wenn man vom Notebook- zum Buch-Modus wechselt. Die Entwicklung sei auch unabhängig von Microsoft beziehungsweise parallel zu dessen Windows 10X erfolgt. Man habe deshalb auch noch keine Entscheidung getroffen oder treffen müssen, ob nun Windows 10 oder Windows 10X die bessere Wahl wäre. Letzteres unterstützt zwar Dual-Screen-Geräte ab Werk, schneidet als abgespecktes Betriebssystem aber auch viele alte Zöpfe ab.

Concept Ori – der Name leitet sich von Origami ab – kann zu weiten Strecken von der für das Duet geleisteten Software-Vorarbeit profitieren. Dafür ist hier die Hardware völlig neu: Faltbare Bildschirme sind Neuland. Als Gerätehersteller bekommt Dell zwar die OLED-Panels zugeliefert, doch die eigentliche Arbeit fängt dann erst an. Scharniere müssen sowohl stabil sein als sich auch gut anfühlen. Im aufgeklapptem Zustand muss das Panel straffgezogen und im Knick unterfüttert werden, damit sich der Bildschirm überall gleich anfühlt, wenn man ihn per Finger bedient. Zum Schutz vor Beschädigung muss auf der Oberfläche ein Schutzfilm aufgebracht werden.

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Beim Zusammenklappen besteht wiederum das Problem, dass der Bildschirmaufbau mit unzähligen Schichten und dazwischenliegenden Klebern weniger einem Sandwich als vielmehr einer Lasagne ähnelt. Dadurch lässt sich gar nicht vermeiden, dass die einzelnen Schichten leicht unterschiedliche Biegungsradien haben und sich gegeneinander verschieben. Damit das das Panel bei jedem Klappvorgang mechanischer Belastung ausgesetzt. Es kann deswegen auch nicht starr an den Rändern fixiert werden, sondern braucht Spiel.

Dell Concept Ori (6 Bilder)

Das Dell Concept Ori lässt sich wie ein Buch benutzen ...
(Bild: c't / Florian Müssig)

Zu den technischen Herausforderungen kommt dann noch die Usability. So ist ein besonders schmaler Bildschirmrand, wie er bei Notebooks zelebriert wird, bei einem Faltgerät nicht unbedingt die erste Wahl: Nutzer halten das Gerät dort fest, wodurch das Panel punktuell stärker belastet wird, man eventuell unerwünschte Touch-Eingaben erzeugt oder schlicht den Bildschirminhalt mit dem Finger verdeckt. (mue)