Lichterkette am Nachthimmel: Bald wieder Starlink-Satelliten sichtbar

SpaceX hat die nächsten 60 Satelliten für sein Projekt Starlink ins All geschossen und Ende Januar dürften die auch in Deutschland zu sehen sein.

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Lichterkette am Nachthimmel: Starlink-Satelliten bald sichtbar

(Bild: SpaceX)

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Von
  • dpa

Anfang der Woche wurden zum dritten Mal 60 Satelliten für das Projekt Starlink ins All geschossen – die nun wie eine Perlenkette um die Erde ziehen. "Die Satelliten sind nach dem Start relativ eng beieinander, sehr niedrig und deswegen sehr auffallend für gelegentliche Beobachter", erklärte Rainer Kresken von der Starkenburg-Sternwarte im hessischen Heppenheim.

Die Bahn der nun gestarteten Satelliten verläuft derzeit noch nicht über Deutschland, später im Januar seien sie aber am Morgenhimmel zu erspähen. Ihre Vorgänger waren bei gutem Wetter rund eine Woche von etwa 17 bis 20 Uhr am Abendhimmel zu sehen, sagte Hansjürgen Köhler vom Centralen Erforschungsnetz außergewöhnlicher Himmelsphänomene (Cenap), einem privatem Zusammenschluss zur Aufklärung ungewöhnlicher Himmelserscheinungen. Der Weg der recht schnellen Himmelskörper starte derzeit im Nordwesten bis Westen und verlaufe in Richtung Südosten.

Die ungewöhnliche Lichterkette am Himmel sei für viele Menschen irritierend, sagte Köhler. Die Hotline der Meldestelle stehe an manchen Abenden kaum mehr still, es gebe bis zu 60 Anrufe.

Das dürfte noch eine Weile so weitergehen: Seit Mai vergangenen Jahres sind erst 180 der Satelliten ins All geschossen worden und umkreisen nun die Erde, insgesamt sollen es 12.000 oder mehr werden. Starlink ist ein Projekt des US-Unternehmens SpaceX von Tesla-Chef Elon Musk. Ziel des milliardenschweren Programms ist es, sowohl entlegene Gebiete als auch Ballungszentren mit schnellem und preiswertem Breitband-Internet zu versorgen.

Die jeweils über 200 Kilogramm schweren Satelliten sollen Daten von Bodenstationen bekommen und untereinander mit Hilfe von Lasern weiterleiten. Sie sollen in relativ niedrigen Umlaufbahnen fliegen und im Vergleich zu klassischer Satelliten-Kommunikation deutlich kürzere Verzögerungszeiten gewährleisten. Astronomen kritisieren, dass irgendwann mehr Satelliten als Sterne am Nachthimmel zu sehen sein könnten. Die Perlenkettenstruktur löst sich später auf, denn die Satelliten sollen sich wie ein Netz über die Erde verteilen.

(mho)