CES

Thunderbolt 4 ist USB 4 im Vollausbau

Bei Geräten mit Thunderbolt 4 sind alle bei USB 4 optionalen Funktionen Pflicht.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 94 Kommentare lesen
Thunderbolt 4 ist USB 4 im Vollausbau

USB-4-Logo

(Bild: USB-IF)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Florian Müssig

Auf seiner CES-Pressekonferenz hatte Intel eher nebenbei angekündigt, dass die künftige Core-i-Generation Tiger Lake mit integriertem Thunderbolt 4 daherkommt, nannte aber keine weiteren Details. Die Ankündigung verwirrte auch deshalb, weil Intel sämtliche Entwicklungsarbeit an Thunderbolt eigentlich eingestellt und alles bisherige ins USB-Standardisierungsgremium USB-IF eingebracht hat – welches darauf aufbauend USB 4 entwickelt hat.

USB 4 bekommt neue Logos, aus denen die Geschwindigkeitsstufen ersichtlich sind.

(Bild: USB-IF)

Ein CES-Gespräch mit dem USB-IF brachte nun Licht ins Dunkel. USB 4 enthält etliche optionale Funktionen wie beispielsweise das Tunneln von PCIe-Verbindungen; auch sind USB-4-Geräte mit nur 20 GBit/s Linkgeschwindigkeit zulässig. Thunderbolt 4 räumt an dieser Stelle auf: Es macht sämtliche USB-4-Optionen verpflichtend und integriert die 20-GBit/s-Stufe von USB 3.2, die Thunderbolt 3 nicht kennt. Eine neue Geschwindigkeitsstufe gibt es hingegen nicht: Thunderbolt 4 liefert wie Thunderbolt 3 eine Datenrate von 40 GBit/s.

Da Tiger Lake bereits im Sommer als nächste Core-i-Generation auf den Markt kommen soll, wird man Thunderbolt 4 – und damit USB 4 – noch vor Jahresende in ersten Geräten vorfinden. Die physische Schnittstelle bleibt wie gehabt die USB-C-Buchse.

Dieser schnelle Marktstart verdammt USB 3.2 mit 20 GBit/s kurzerhand zum Nischendasein: Wenn ein Hersteller mehr als das bislang in CPUs beziehungsweise Chipsätzen integrierte USB 3.1 mit 10 GBit/s bieten möchte, ist USB 4 respektive Thunderbolt 4 die bessere Wahl. Höchstens als Übergangslösung dürfte USB 3.2 auf High-End-Mainboards etwas Verbreitung finden, denn es fallen anders als bei Thunderbolt 3 keine Lizenzkosten an.

Angesichts dieser Situation dürfte der USB-3.2-Controller von ASMedia der einzige seiner Art bleiben. Für die Gegenstelle sieht es mit je einem Storage-Controller von ASMedia und JMicron kaum besser aus. Immerhin lassen sich solche flotten USB-Sticks auch künftig mit voller Geschwindigkeit ansprechen – egal ob an USB-4- oder Thunderbolt-4-Buchsen. (mue)