Einleitungssatz: Tipps und Beispiele für den ersten Satz in der Bewerbung

Der Einleitungssatz ist nicht nur der Beginn Ihrer Bewerbung. Dieser erste Satz entscheidet oft darüber, ob der Personaler weiterliest oder nicht.

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Einleitungssatz: Tipps und Beispiele für den ersten Satz in der Bewerbung

(Bild: baranq/Shutterstock.com)

Lesezeit: 7 Min.
Von
  • Stephanie Kowalski
Inhaltsverzeichnis

Der erste Satz eines Buches entscheidet darüber, ob wir es weglegen oder an einem Stück lesen. Genau so geht der Personaler auch mit Ihrer Bewerbung um: Macht der Einleitungssatz in Ihrem Anschreiben neugierig oder begeistert sogar? Dann haben Sie alles richtig gemacht.

Auf die Formulierung “Ich bewerbe mich hiermit …” sollten Sie allerdings nicht zurückgreifen. Denn sie wirkt trocken, steif und bürokratisch. Und genau solche Floskeln veranlassen einen Personaler, Ihre Bewerbung direkt in den Papierkorb zu befördern und das Anschreiben erst gar nicht zu lesen. Worauf Sie achten müssen und wie Sie diesen Satz richtig formulieren, erklären wir Ihnen in diesem Beitrag.

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Zu Floskeln und umständlichen Phrasen sollten Sie nicht greifen, wenn Sie den ersten Satz entwickeln. Standardsätze werden von Bewerbern viel zu häufig genutzt. Nicht nur für Personaler sondern auch für Ihren potenziellen Vorgesetzten zeigen Sie damit Desinteresse. Die Botschaft: man hat es mit einer Standardbewerbung und einem mittelmäßigen Bewerber zu tun.

Besser ist es, wenn Sie sich alternative Sätze einfallen lassen. Ein routinierter Personaler kennt die typischen Standardformulierungen nur zu gut. Mit einem originellen Text fallen Sie dagegen positiv auf. Der Personaler erkennt dann schnell, dass es sich um eine individuelle Bewerbung handelt und nicht um Massenware.

Einen gelungenen ersten Abschnitt formulieren Sie, in dem Sie sich die folgenden Ziele beim Schreiben ins Gedächtnis rufen:

  1. Der Personaler soll zum Weiterlesen animiert werden. Sie wollen, dass er mehr über Sie erfahren will.
  2. Der Satz ist der Einstieg in Ihr Bewerbungsschreiben. Der erste Satz stellt aber auch Ihre Person vor und schildert Ihre persönliche Ausgangssituation.
  3. In den ersten Zeilen erkennt der Personaler bereits Ihre Motivation und Ihr Interesse am potenziellen Arbeitgeber und dem Unternehmen.

Versuchen Sie stets Interesse, Neugier oder sogar (positive) Überraschung bei Ihrem Gegenüber auszulösen.

Journalisten ziehen die Aufmerksamkeit der Leser auf sich, in dem sie drei bis vier kurze Sätze an den Beginn ihres Beitrags stellen. Der Einsatz kurzer und prägnanter Hauptsätze kann auch am Anfang Ihres Anschreibens sinnvoll sein.

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Sie glauben, eine Bewerbung muss sachlich formuliert sein? Mitnichten. Denn nur, wenn Sie das Interesse des Personalers wecken können, wird Ihr Text auch von ihm gelesen. Nutzen Sie also ruhig auch starke Verben oder positive Adjektive, um Ihren Einleitungssatz aufzupeppen. Auf Schockeffekte kann verzichtet werden – es sei denn, Ihnen gelingt der Übergang zur restlichen Bewerbung.

Neben den oben genannten Zielen, die ein erfolgreicher erster Satz verfolgen sollte, gibt es eine Reihe von Regeln, die Ihnen das Formulieren und Schreiben leichter macht:

  • Seien Sie mutig und überraschen Sie: Viele Kandidaten nutzen bereits bekannte Phrasen und Floskeln. Besser ist es mit einem selbstbewussten Satz zu beginnen. Denn gerade mit diesem Satz können Sie die Erwartungshaltung des Personalers bewusst steuern.
  • Kopieren Sie nicht. Individualität zählt: Nutzen Sie nicht einen einzigen Einleitungssatz für alle Ihre Bewerbungen. Für jede Stelle, auf die Sie sich bewerben, gilt es, einen individuellen Einstieg zu formulieren.
  • Fassen Sie sich kurz und präzise: Der erste Satz sorgt für den ersten Eindruck. Aber auch das restliche Anschreiben sollte den Personaler von Ihren Kompetenzen überzeugen. Ziehen Sie die Einleitung nicht unnötig in die Länge. Bringen Sie es stattdessen auf den Punkt.
  • Verzichten Sie auf Floskeln und Phrasen: Dieser Punkt wurde bereits erwähnt. Bekannte Sätze sorgen nur für Stirnrunzeln beim Personaler. Durch die Verwendung von Standardphrasen werden Sie schneller aussortiert als Sie denken.

Streichen Sie alles, was der Personaler schon weiß. Dazu zählen auch die folgenden Aspekte und Aussagen, die Sie im Anschreiben nicht zu erwähnen brauchen:

  • Um welche Stelle Sie sich bewerben. Diese Angabe machen Sie bereits im Betreff.
  • Wann Sie das Stellenangebot gelesen haben. Diese Angabe machen Sie im Betreff.
  • Wo Sie das Stellenangebot gelesen haben. Diese Angabe machen Sie ebenfalls im Betreff.
  • Ihr Interesse an der Stelle bekunden. Sie würden sich nicht bei Desinteresse bewerben.
  • Angeben, dass Sie sich mit Ihrer Bewerbung auf die Stelle bewerben. Darüber sind sich alle Beteiligten bewusst.

Sorgen brauchen Sie sich keine zu machen. Denn mit Weglassen dieser Aspekte verstoßen Sie nicht gegen irgendwelche Konventionen. Stattdessen zeigen Sie, dass Sie mitgedacht und echtes Interesse an der Stelle haben.

Je nach Bewerbungssituation variieren natürlich auch die Textabschnitte am Anfang der Bewerbung. Wollen Sie sich auf ein Praktikum, eine Ausbildung oder eine Festanstellung bewerben? Hatten Sie bereits Kontakt zum Unternehmen – per Telefon oder im Rahmen eines persönlichen Gesprächs? Oder wollen Sie vielleicht eine Initiativbewerbung schreiben? Die folgenden Beispiele können Ihnen viel Inspiration liefern.

Beispiel für ein Praktikum:

… mein letztes Praktikum im Bereich der Softwareentwicklung hat mich darin bestärkt, dass Softwareentwickler mein Traumberuf ist. Im kommenden Semester schließe ich mein Studium als Informatiker ab.

Beispiel für eine Ausbildung:

… die Programmierung hat mich schon immer fasziniert. Auch beruflich möchte ich in diesem Bereich Fuß fassen und eine Ausbildung in Ihrem Unternehmen absolvieren. Warum bei Ihnen? Weil Sie führend in dem Bereich XYZ sind und ...

Beispiel für eine Festanstellung:

… Sie suchen einen Systemadministrator im Bereich Backup Systems, der zuverlässig unter hoher Belastung arbeiten kann? Für mich kein Problem. Gerne bringe ich mich in Ihrem Team ein. Dazu bringe ich auch …

Beispiel für eine Initiativbewerbung:

… Ihr Unternehmen steht für hohe Qualität, Sicherheit und Kundenorientierung. Diese Ansprüche stelle ich auch an meine Arbeit. Aufgrund dieser Gemeinsamkeiten möchte ich Ihnen gerne meine berufliche Erfahrung als Wirtschaftsinformatiker zur Verfügung stellen.

Nach einem Telefonat oder einem persönlichen Gespräch:

… für das hilfreiche Telefongespräch bedanke ich mich sehr. Wie besprochen, schicke ich Ihnen meine Unterlagen zu.

… vielen Dank für das offene Gespräch. Es hat mein Interesse an einer Mitarbeit in Ihrem Haus als Systeminformatiker sehr gesteigert.

Der erste Satz Ihres Bewerbungsschreibens kann viel bewirken: Er löst Begeisterung oder Ernüchterung beim Personaler aus. Wenn Sie von einer Stelle oder einem Unternehmen nicht überzeugt sind, dann kann auch der erste Satz dieses Desinteresse transportieren.

Brennen Sie aber für einen potenziellen Traumjob, spricht nichts dagegen, dass Sie Ihre Leidenschaft und Ihre Begeisterung bereits im ersten Satz darstellen. Sie heben sich so nicht nur von anderen Bewerbern ab, sondern ziehen auch die Aufmerksamkeit auf sich. (mdez)