Apple plant "Pro Mode" für macOS

Mit einem neuen Softwarefeature sollen insbesondere mobile Macs flotter arbeiten. Dabei werden Energiesparfunktionen und andere Bremsen deaktiviert.

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Apple

Gasgeben auf Knopfdruck?

(Bild: dpa, Christoph Dernbach)

Lesezeit: 2 Min.

Apple plant für eine neue Version seines Mac-Betriebssystems offenbar einen speziellen Beschleunigungsmodus. Das haben Entwickler im Code der Beta von macOS 10.15.3 entdeckt. Im nächsten Beta-Build von Catalina gibt es demnach einige interessante Strings zu entdecken, die auf einen sogenannten "Pro Mode" hindeuten.

In dieser Einstellung sollen "Apps möglicherweise schneller" laufen, die Akkulaufzeit dabei aber reduziert und das Lüftergeräusch erhöht werden. Zudem soll es möglich sein, das in Catalina eingebaute Geschwindigkeitslimit für die Lüfterumdrehungszahl abzuschalten – auch dieses sorgt für weniger Lärm, kann die Leistung von CPU und Grafikeinheit aber reduzieren, wenn die Maschine zu warm wird.

All diese Funktionen greifen in das Energiemanagement von macOS ein. Filipe Esposito von 9to5Mac, der die Funktion entdeckt hat, berichtet weiter, der "Pro Mode" soll wohl dazu dienen, Thermal-Throttling-Probleme zu umgehen und die Leistung insbesonderer mobiler Macs temporär zu erhöhen, gleichzeitig aber Energiesparmaßnahmen zu ignorieren. Die Funktionsweise erinnert an den Modus "Nicht stören". Der "Pro Mode" lässt sich automatisch am nächsten Tag deaktivieren.

Es ist noch unklar, für welche Rechner Apple den "Pro Mode" bereitstellt und wann das der Fall sein wird. Dass der Beschleunigungsmodus bereits in einer Betaversion von macOS 10.15.3 steckt, die der Konzern nach Außen gibt, spricht aber für ein baldiges Release – oder es ist ein schlichtes Versehen.

Aktuell ist Apple in Sachen Energiehaushalt seiner Maschinen eher konservativ. Lange Akkulaufzeit und möglichst wenig Lärm auch seiner portablen Rechner sind dem Konzern wichtig. In der Vergangenheit gab es auch schon Probleme mit Thermal Throttling. 2018 wurde das damals aktuelle MacBook Pro aufgrund bestimmter Softwareentscheidungen verlangsamt, wenn es über einen längeren Zeitraum unter hoher Last lief.

Die Coffee-Lake-Prozessoren arbeiteten zwar sehr schnell, gönnten sich aber nach einiger Zeit Pausen wegen Überhitzung. Apple behob das Problem damals mit einer Aktualisierung. Ohne das Update erzielten besonders die höher getakteten Prozessoren zunächst eine gute Leistung. Nach einiger Zeit brach sie aber ein, weil die zulässige Temperatur auf dem Die erreicht war und die Taktrate zur Abkühlung kurzfristig abgesenkt wurde.

(bsc)