Apple lässt sich mit Betas länger Zeit

Rund einen Monat mussten Tester auf frische Builds warten, die am Dienstag erschienen sind. Zuvor hatte es Kritik an Apples Softwarequalität gegeben.

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(Bild: dpa, Stefan Jaitner)

Lesezeit: 2 Min.

Apple lässt sich mit der Veröffentlichung neuer Betas länger Zeit als zuvor. Am Dienstagabend erschienen die jeweils zweiten Entwicklerversionen von iOS 13.3.1, iPadOS 13.3.1, macOS 10.15.3, watchOS 6.1.2 und tvOS 13.3.1. Das entspricht einem Wartezeitraum von rund einem Monat – erste Betas hatte der Konzern am 17. Dezember 2019 publiziert. Üblich ist es, dass Apple seine Arbeiten an neuer Software über Weihnachten und den Jahreswechsel reduziert; allerdings erscheinen dann meist zu Januaranfang frische Developer-Releases. Dies war etwa 2019, 2018 und 2017 so. Diesmal ließ der Konzern die Entwickler länger warten – bis zur Monatsmitte.

Es ist unklar, ob die Verzögerung mit Veränderungen beim internen Entwicklungsprozess des iPhone-Konzerns zu tun hat. Zuletzt hatte es hier von Nutzerseite viel Kritik gegeben. So hatte iOS 13 einen echten Problemstart hingelegt. Das Unternehmen musste in den ersten zwei Monaten nach der Veröffentlichung sieben Mal nachbessern, hatte den Arbeitsfokus bereits auf iOS 13.1 gelegt, obwohl es unter iOS 13 noch viel zu fixen gab.

Im November gab es Berichte, laut denen Apple seine internen Verfahren anpassen will. Softwarechef Craig Federighi soll dies angekündigt haben. In internen Test-Builds des Betriebssystems sollten frisch hinzugefügte Funktionen künftig standardmäßig deaktiviert sein und sich dann von den Testern einzeln anschalten lassen, hieß es. Dies solle es erlauben, Bugs einfacher einzugrenzen und die Auswirkungen der Neuerungen auf andere Systembereiche besser einschätzen zu können. Die neue Build-Herangehensweise soll sowohl für iOS und iPadOS als auch macOS gelten. Auch unter macOS 10.15 alias Catalina hatte es Nutzerbeschwerden über Mängel bei der Softwarequalität gegeben.

Im November schrieb die Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg, manche Apple-Teams würden täglich frische, wenig getestete Funktionen in die internen Betas und Alphas einpflegen, andere Teams hätten ihre Neuerungen wöchentlich eingepflegt.

Die Testversionen sind dem Bericht zufolge dadurch im Laufe der Zeit teils kaum mehr zu benutzen gewesen und Fehler hätten sich nur schwer eingrenzen lassen – auch ein Überblick des Entwicklungsstandes habe gefehlt. Dies habe zu einer Reihe der Probleme von iOS 13 beigetragen. Weniger nach außen gegebene Betas könnten einen weiteren Schritt bilden, das Chaos zu lichten – andererseits bekommt Apple so weniger schnell Feedback von Außen. (bsc)