Musiker Neil Young: MacBook Pro klingt "wie ein Spielzeug"

Der Altrocker mag den Sound des aktuellen 16-Zoll-Geräts von Apple nicht. Daran sei auch Steve Jobs mitschuldig – Apple orientiere sich am Konsumdenken.

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Neil Young

Rocker Young in Aktion.

(Bild: dpa, Britta Pedersen)

Lesezeit: 2 Min.

Eigentlich war Apple dafür gelobt worden, dass sein neues MacBook Pro aus den integrierten Lautsprechern volleren Sound entwickelt. Dieser Lobpreisung kann sich der 74jährige Singer-Songwriter Neil Young, bekannt auch als Audio-Nerd, allerdings nicht anschließen. In einem Podcast-Interview sagte er nun, die Tonqualität des Apple-Geräts habe "Fisher-Price-Qualität". "Es ist so als ob Captain Kangaroo Dein neuer Toningenieur ist", so Young.

In dem Gespräch mit dem US-IT-Blog The Verge blieb es jedoch nicht bei dem Spielzeugvergleich. Young betonte, der Digital-Analog-Umsetzer (DAC) des Rechners sei "nichtsnutzig". Aus dem MacBook Pro bekäme man "nichts heraus". "Der einzige Weg, um etwas herauszubekommen, ist es, etwas hineinzutun", so Young – und meinte damit Musikaufnahmen. Aufgrund des DAC sei dann aber die Tonqualität schlecht. "Also braucht man einen exteren DAC und eine Reihe von anderen Sachen, um die Probleme auszugleichen, die das MacBook Pro hat."

Das MacBook Pro sei von Apple nicht auf Qualität abgestellt, sondern auf "Konsumdenken", so der kanadische Altrocker weiter. Young behauptete, auch der verstorbene Apple-Mitbegründer Steve Jobs habe ihm das gesagt. "Genau so hat er das mir gegenüber gemeint: Wir machen Produkte für Konsumenten, nicht für die Qualität." Apple kümmere sich wenig um die Tonqualität, dabei sei die "tiefer als visuelle Qualität". Die Erfassung von "echter Tondimension" benötige enorme Datenmengen. Nur so entfalte sie ihre Schönheit. "Wenn Sie jetzt darüber reden, das mit einem MacBook Pro zu tun, muss ich kotzen. Da stehen wir heute."

Young ist mit seiner Haltung allerdings nicht ganz neutral. Der Musiker hat selbst mit dem Pono Player einen iPod-Konkurrenten mit High-Res-Audio auf den Markt gebracht und fordert Streamingdienste dazu auf, endlich HD-Audio-Qualität zu bieten. Zwischenzeitlich hatte er Spotify, Apple Music & Co. sogar verboten, seine Inhalte anzubieten, weil er den Sound dort nicht mochte. Ob es aktuell Gespräche zwischen Young und Apple gibt, ist nicht überliefert. (bsc)