Duschvideos vom Fusion-Festival auf xHamster aufgetaucht

Videos von duschenden Frauen beim Fusion-Festival sind auf der Pornoplattform xHamster aufgetaucht. Die Veranstalter haben Anzeige erstattet.

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Überwachung, Kamera

Symbolbild: Überwachungskameras.

Lesezeit: 2 Min.

Beim Fusion-Festival hat offensichtlich jemand Videos von Frauen unter der Dusche gemacht und diese Ende Januar auf der Pornoplattform xHamster hochgeladen. Nach fünf Tagen erfuhren die Macher des Festivals durch anonyme E-Mails davon, sie stellten sofort Strafanzeige, wie sie jetzt bekanntgegeben haben.

xHamster entfernte vier Videos binnen 24 Stunden – da waren sie jedoch bereits mehrere Hundert Male angeschaut worden. Und kurz nach dem Entfernen lud der Nutzer mit dem Namen "Hannes Lange" über dasselbe Konto erneut ein Video hoch, das zwar nicht öffentlich zugänglich, aber für Freunde des Inhabers einsehbar war. Auch hier griff xHamster ein.

Die Aufnahmen wurden, so vermuten die Festival-Macher vom Kulturkosmos in einer Stellungnahme, mittels einer Kamera in einer Tasche in den Duschräumen gemacht. Zu sehen sind die Körper der Frauen von der Schulter abwärts, Gesichter und Köpfe sind nicht zu erkennen.

"Wir sind erschüttert und fassungslos darüber, dass diese Form der sexualisierten Gewalt an Orten stattfindet, in denen wir Antisexismus und Gewaltfreiheit als Grundkonsens verstehen." Betroffenen spricht die Fusion-Crew ihre Solidarität aus und bietet die Möglichkeit, ein Treffen in Berlin samt anwaltlichem Beistand auszurichten. Man werde die weitere Verbreitung der Videos mit allen Möglichkeiten versuchen zu verhindern.

Zuvor im Januar kam heraus, dass auf dem Festival Monis Rache Frauen in mehreren Jahren auf den Toiletten gefilmt wurden. Diese Videos veröffentlichte, wie Netzpolitik.org berichtet, ein Mitarbeiter des Fests ebenfalls auf xHamster, tauschte und verkaufte sie dort. Die Journalistin Isabell Beer hatte 2017 auf der Plattform recherchiert und Gruppen gefunden, in denen es um Tipps zum Aufnehmen und Austauschen heimlicher Videos ging. Solche Aufnahmen sind eine Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs und damit strafbar. Tätern droht bei Verurteilung sogar die Haft. (emw)