AMD Ryzen Threadripper 3990X: Konkurrenzlos an die Spitze

Mit dem 64-Kerner dringt der Chiphersteller bei High-End- und Workstationprozessoren in neue Leistungssphären vor, sofern die Software damit zurecht kommt.

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Threadripper
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Ab sofort gibt es in der dritten Generation der Threadripper-CPUs ein neues Topmodell: Der Ryzen Threadripper 3990X eignet sich mit 64 Kernen und 128 Threads für Profis, die 3D-Szenen für Filme und Serien erstellen, 8K-Videos schneiden oder Software-Entwickler, die umfangreiche Programme kompilieren.

Er besteht wie der Serverprozessor Epyc 7742 aus einem großen I/O-Die, an dem acht CPU Core Dies (CCDs) zu je acht Kernen hängen. Der Threadripper 3990X bietet insgesamt 64 PCI-Express-4.0-Lanes, acht davon sind für die Anbindung des TRX40-Chipsatzes reserviert. Zudem steuert er über ein Vierkanalspeicher-Interface bis zu 256 GByte DDR4-RAM an. Die Thermal Design Power entspricht mit 280 Watt der der günstigeren Threadripper-3000-CPUs. Deshalb liegt der Nominaltakt mit 2,9 GHz rund 800 MHz tiefer als beim Threadripper 3970X mit 32 Kernen. Per Turbo dürfen die einzelnen Kerne des 3990X auf bis zu 4,3 GHz hochtakten.

Ryzen Threadripper 3000
Prozessor Kerne Takt / Turbo L2-Cache L3-Cache RAM (max.) TDP Preis
Ryzen Threadripper 3990X 64+SMT 2,9 / 4,3 GHz 64 × 512 KByte 256 MByte 4 × DDR4-3200 / 256 GByte 280 W 4200 €
Ryzen Threadripper 3970X 32+SMT 3,7 / 4,5 GHz 32 × 512 KByte 128 MByte 4 × DDR4-3200 / 256 GByte 280 W 2200 €
Ryzen Threadripper 3960X 24+SMT 3,8 / 4,5 GHz 24 × 512 KByte 128 MByte 4 × DDR4-3200 / 256 GByte 280 W 1500 €

Schöpfen Anwendungen alle 128 Threads aus, ist der Threadripper 3990X rasend schnell. Im Rendering-Benchmark Cinebench R20 erreicht er 25321 Punkte, 47 Prozent mehr als der 32-Kerner 3970X. Bei Gleitkommaoperationen erreicht er im Flops-Benchmark bei doppelter Genauigkeit 3,2 TeraFLOPs und schlägt damit Intels Workstation-Prozessor Xeon W-3175X (2,5 TeraFLOPs) mit 28 Kernen und AVX512.

Übertaktet erreicht der Threadripper 3990X über 30.000 Cinebench-Punkte.

Windows-10-Anwendungen müssen mit sogenannten Processor Groups umgehen können, um mehr als 64 CPU-Threads nutzen zu können. Bisher trifft das nur auf wenige Programme zu. Das Packprogramm 7-Zip erkennt zwar alle 128 Threads, lässt aber die Hälfte der Kerne brachliegen. Das Rendering-Programm Blender erfordert beispielsweise ein Update auf die aktuelle Version 2.81a.

Der Ryzen Threadripper 3990X (ab 4899 €) läuft auf allen TRX40-Mainboards und ist ab sofort erhältlich. Die hohe Performance hat ihren Preis: Der 64-Kerner kostet über 4000 Euro. Seitens Intels gibt es derzeit keine ernsthafte Konkurrenz.

Einen vollständigen Test des Ryzen Threadripper 3990X lesen Sie in der kommenden c't 5/2020 (ab 15.2. am Kiosk).

Ryzen Threadripper 3990X (17 Bilder)

(Bild: AMD)

(chh)